Die gotische Kathedrale

  • Der gotische Baustil 1
  • Der gotische Baustil 2
  • Entwicklungsgotik 1
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  • Entwicklungsgotik 8
  • Entwicklungsgotik 9
  • Gotisches Lernprinzip 1
  • Gotisches Lernprinzip 2
  • Gotisches Lernprinzip 3
  • Gotisches Lernprinzip 4
  • Gotisches Lernprinzip 5
  • Zukunft Straßburger Münster1
  • Zukunft Straßburger Münster2
  • Zukunft Straßburger Münster3
  • Impressum

 

 

 

                                         

                      



                       Aktualisierungsversion


Die Webpräsenz "die gotische Kathedrale " ist selbst vergleichbar

mit dem Baustellenzustand der gotischen Kathedrale als der

Genius des Christentums in neuer Entwicklungsgestalt,  wo zur

Zeit noch überall Steinquader herumliegen, Gerüste angebracht

sind, an der noch gebaut, restauriert, um- und fertig gestellt wird, viele Baustellen gleichzeitig hat, aber schon für ungeduldige, inte-

ressierte Besucher offen und zugänglich ist und auf noch Grösse-

res, Schöneres und noch " mehr Licht " hoffen lässt. Diese essaya-

istische Webpräsenz ist in ständiger Evolution begriffen und unter-

liegt einer permanenten Korrekturdynamik der Verbesserungen, Verlinkungen und Wahrheits-Individualisierungen. Diese Version wurde im Jahre 2017 online gestellt und wird in 2023 u.a. wegen

den vielen veralteten Hyperlinks durch eine neue Textversion

ersetzt. Alle zwei Webpräsenzen, " die gotische Kathedrale " und " www.ent wicklungschristentum.de" werden nie vollendet werden, aber man darf in Anlehnung an Marie von Ebner-Eschenbach nicht aufhören, es zu versuchen. Wenn der gotische Dom einmal fertig werden sollte, "dann geht, wie das Sprichwort in der Stadt Köln lautet, die Welt unter" (Ewigkeitsbaustelle). Aber die Sorge bleibt unbegründet, weil immer etwas zu tun ist. Die Rezension " Die gotische Kathedrale " erstrahlt erst in ihrem hellsten Licht durch

die vielen, weiteren Direktverlinkungen zu den Verweisvolltexten 

der Domain www.entwicklungschristentum.de, weil diese sich dann

durch die Interverbundenheit in der Ganz- und Einheit wieder

findet. Bisher wurde nur gesucht und fertig gestellt, danach wird

nur noch vollendet.




                 Die gotische Kathedrale

                         Eine Bauidee, welche alle bewegt.                                  

                              

                  Der gotische Architektur-Baustil



                          Domäne-Gliederungs-Übersicht



Der gotische Baustil 1


Entwicklungsleitgedanken


Der gotische Baustil 2


1  Baukunst- und zeitgeistgeschichtliche Einführung in

die Gotik.


1.1 Willkommen im Licht - das Bauprinzip der Gotik ist ein

       neues Verhältnis und Erlebnis zum Licht und Raum.


1.2 Formensprache und Symbolik der Gotik.   


1.3 Der Mensch der Gotik.


1.4 Zeit des Wandels vom religiösen Lebensstil zum Entwick-

      lungs-Individuations-Lebensstil. 


2  Von der religiösen, kulturellen Symbolsprache zur Entwicklungs- und  Lebenssymbolsprache.

                                          


            Vom gotischen Kathedralen-Baustil

      (sakrale Baukunst) zum Entwickler-Individuations-

                     Lebensstil (Entwicklungslebenskunst) 


 Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 1

                                                

  • Gotik als baugeschichtliches Phänomen und kulturgeschicht- licher Anziehungshöhepunkt (45)


Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 2


  • Gotischer Baumeisterberuf als Künstlerberufung (20)
  • Gotisches Einheits- und Ganzheitsverbundenheitsprinzip (12)


Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 3


  • Gotische Baustilarchitektur und Formen- und Kunstsprache (31)

Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 4


  • Gotisches Erkenntnis-Bau-Symbolik als emotionale Betroffenheit ("seelische Empfindung) und Kathedralen-Sinn-Hinweisprinzip-Teil 1 (54)

Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 5


  • Gotisches Erkenntnis-Bau-Symbolik als emotionale Betroffenheit  ("seelische Empfindung) und Kathedralen-Sinn-Hinweisprinzip - Teil 2 (51)

Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 6


  • Gotisches Individuations-Kathedralenbauprinzip (20)

  • Gotische Kathedralenportal-Allegorie und Allegorese (9)

Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 7


  • Gotischer, unruhiger Zeitgeist und Lebensvertrauens-Grundgefühl als Ausdruck einer Entwicklergeneration (24)

  • Gotische Kathedrale als religiöser Lebensmittelpunkt, Wahrzeichen, Machtsymbol, Pilgerstätte und Seele der Stadt (7)


  Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 8


  • Das Licht der Gotik und der metaphysische Lichtsinn (20)

  • Gotischer, metaphorische Turmsymbolik (8)

  • Gotischer und romanischer Baustil (9)

  • Gotisches Zeitverständnis (7)

Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 9


  • Resümee
  • In eigener Sache * 


* Dieses Gotikessay ist auch eine Hommage auf das " Straßburger Münster " und Meister Eckhart, weil von diesem mehr gelernt wurde  (zeitlose Lebens- tiefe, individuelle Lebenswahrheit, immanenter Le-

benssinn, Jugendstrebeideal), als von den vielen Bildungen (zeitgeis-

tiges Bildungs-, Berufs- und Lebenserfahrungswissen als Resümee

in  Entwicklungsgotik. Dieses gotische Lernprinzip auch " Entwick-

lungs-Kultur-Lernen " genannt, ist der rote Faden in allem. Diese Rezension ist " ein Kind verschiedener Eltern "  (vieler gotischer Kathedralen).


Das gotische Lernprinzip als Bau- und Entwicklungslebensstil

                                      Inhaltsgliederung


Gotisches Lernprinzip 1


  • Das gotische Lernprinzip als die Zukunft unserer Kultur (5)
  • Das gotische Lernprinzip als Bau- und Entwicklungslebensstil (22)

Gotisches Lernprinzip 2


  • Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle be-wegt - Teil 1  (1-19)

Gotisches Lernprinzip 3


  • Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt Teil-2  (Nr. 20)

Gotisches Lernprinzip 4


  • Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle be- wegt - Teil 3  (21-115)

                                  


Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer goti-

                                  schen Kathedralen 


                                              Inhaltsgliederung


Zukunft Straßburger Münster 1


  • Der Geist der Gotik (37)

Zukunft Straßburger Münster 2


  • Bildungs-Kultur-Lernen versus Entwicklungs-Kultur-Lernen (24)*

* Siehe auch die Webpräsenz vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwick-

lungs-Kultur-Lernen


  • Die Gotik und das Christentum (8)

  

  Zukunft Straßburger Münster 3


  • Resümee (13)

                                   

                  Webpräsenz die Zukunft des Christentums
                                             mit folgenden Essays:


  • Die Zukunft des Christentums-Startseite

Diese Webpräsenz wird zur Zeit inhaltlich, theologisch, orthografisch und typo- grafisch komplett überarbeitet und neu gestaltet. Sie ist zur Zeit nur eine unleserliche Textbaustelle und wird im ersten Halbjahr 2023 online freige-
geben.


Christentum heute (von) und Christentum morgen (bis).


Diese Webpräsenz wird zur Zeit inhaltlich,theologisch, orthografisch und typografisch komplett überarbeitet und neu gestaltet. Sie ist ab Nr. 200 zur Zeit nur eine unleserliche Textbausteinstelle und wird im ersten Halbjahr 2023

online freigegeben.


  • Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi.
  • Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen.
  • Entwicklungs-Individuations-Gewissen.
  • Entwicklungs-Wahrheits-Individuations.
  • Bringschuld einer Entwicklungs-Individuationslosigkeit.
  • Individuationsentwicklung als Lebensweg.
  • Meister Eckhart.
  • Evolutionäre Allzeitnutzung.
  • Gesellschaft-und Entwicklungsmensch.
  • Wandlung der beruflichen Arbeitswelt. 
  • Vom statischen Berufs-Lebenslauf zum dynamischen

      Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenlauf.


  • Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen.
  • Lebenslanges Lernen.
  • Jeder ist ein Genie der Selbstevolution.
  • Ruhe, Frieden, Freiheit ist alle Bewegungsunruhe Suchziel.
  • Geistige Entwicklungsstufen und Lebensphasen.
  • Individualgeschichtlichkeit.
  • Neues, digitales Zeitalter.



                    Entwicklungsleitgedanken


Was zeichnet die Gotik aus ? Warum ist die gotische Kathedrale der Stolz und Mittelpunkt einer Stadt ? Warum geht jeder persönliche  Entwicklungs- Individualisierungs-Lebensweg nur über und durch die gotische Kathedrale ? Zahlreiche Forscher und Kunsthistoriker haben sich in der Vergangenheit damit beschäftigt und sind auch heute noch auf der Spurensuche. Auf zehntausenden von Seiten wird versucht, eine Annäherungsantwort zu geben.


 > Der thematische Schwerpunkt dieses Entwicklungsauf-

satzes und Essays ist die gotische Kathedrale über die kunsthistorische und theologische Sichtweise diese als eine Lebensauffassung und ein religiöses Lebensgrundgefühl als mein individualgeschichtliches Entwicklungsprogramm zu entwickeln. Einmal davon ergriffen, lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbekanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar

in die Formen gelegt wurde und die Zukunft aller und von allem ist. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu Gott.


> Es ist ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, zwischen Ungeduld und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdischen. Es

ist ein Lebensgeschehen, was immer gegenwärtig ist, wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt.  Jede go-

tische Kunstform will vor allem eins;" motivieren". Es ist

das neue Ideal und kultureller Bezugspunkt  als universale Idee der Aufbruch-, Such (Alt)jugend, für das es zu leben und sterben lernen lohnt.


> Der Stil der Gotik ist eigentlich ein Volksstil. Er ist demo-

kratisch, hat den Rhythmus eines erregten Kollektivwillens und die Linie des Freiheitsdranges. Er ist kein ruhender Bau, sondern in ständiger Bewegung und stimmungs- und

rauschhaft, um rationale Vorstellungen verwirklichen zu können. Sie ist welt- und menschenfern und doch auch un-

mittelbar nahe am Leben. Die Sakralarchitektur ist gebau-

ter Sinn, Kulisse des Glaubens, im Innersten steingewor-

dene Mystik und die Kraft der Steine erhebt das Gemüt und befreit es von der bleiernden Erdenschwere und gibt Frie-

den. Ursprünglich war die Kunst eine Schöpferin von For-

men, mit deren Hilfe die Gottheit gesucht und angebetet

wurde und diese Formen nahmen wie von selbst gotischen

Charakter an, in der die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfasst wird. Das Mystische als eine Art gotischer Gottbezogenheit durchdringt alle Teile des gotischen Baues und entwickelt sich dem Lichte entgegen. Es war, als woll-

te er eine Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfassen. Materie wird Geist als " lapis philosophorum , harter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache, so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathe-

drale zusammenfassen*.


* Bei der Gotik liegen geistiges und sinnliches sehr eng zusammen und wo göttliches in die sinnliche Form  einstrahlt und transformiert wird zum Entwicklungsleben, wo sinnliches als Vehikel zum Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck und Entwicklungsgeis-

tiges eng zusammen liegen, und in die Lebensform einstrahlt und

das Entwicklungsimmanente im Entwicklungslebensprozess trans-

zendiert wird.

> Dieses Webpräsenzessay versucht in schriftstellerischer Gotikfreiheit die gotische Kathedrale entwicklungsphäno-

menologisch gleichermassen für Gläubige und Nichtgläubige

zu erfassen, weil der Gottesbegriff und der Entwicklungsbe-

griff im Sinne eines "Gott-Werde-Seins " von Meister Eckhart

identisch sind. Die Gotik lebt nur von den ständigen bau-

technischen Verbesserungen als Gotisches Lernprinzip,

was auch als Hauptmerkmal dieser Webpräsenz gilt. Es geht in erster Linie nicht um das Baustilwissen einer vergange-

nen, kunstgeschichtlichen Epoche und die architektonische Formensprache, sondern im Mittelpunkt der Betrachtung steht in Entwicklungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9 die architektonische Entwicklungsallegorie als Analogie des Entwicklungskosmoses. Die gotische Kathedrale wird im Erkenntnislicht meiner Individualisierungsentwicklung in vielfältiger Weise als neue Kunstanschauung interpretiert.

Es ist die religiöse Baugeschichte der Gotik als zeit-

lose Symbolwahrheit, Höherweisersinn und Gleichnis des menschlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-

Sinn-Prinzips schlecht hin als das Ziel, der Sinn und die Bedeutung allen Lebenstuns in der Zeit. Es ist eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebunde-

ner Geist und eine Verhüllungswahrheit als kulturelle Verkleidung, welche auf Höheres verweist , um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Die Entwicklungs-
idee macht erst den Wert aus, weil die Entwicklung ihren Wert in sich trägt. Das sichtbare, materielle ist die Form,

die äussere Erscheinung, die Handelsware, aber die un-

sichtbaren Entwickungseigenschaften hinter der Er-

scheinung machen aber den wahren Wert und kulturelle Wesen aus. Das Produkt ist umso wertvoller, je mehr Ide-

elles es widerspiegelt. Die gotische Kathedrale ist die Bau-

idee als eine fortwährende "Entwicklungsindividualisie-

rungs-Predigt ", die alle gleichsam bewegt wie es Meister Eckhart es sagte: Man soll laufen in den Frieden und nicht anfangen im Frieden".Es ist der natürliche Lebensryth-

mus eines jungen Menschen über das Erwachsen werden

und dann im Alter zur Ruhe zu gelangen*.


*I.) In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kunstwissenschaft im-

mer stärker für die symbolische Bedeutung der Sakralarchitektur interessiert.


II.) Allgemein betrachtet steht das Symbol für die subjektive Schöp-

fung der künstlerischen Schaffensleistung. Die Entwicklungssym-

bolsprache versucht die ontologische Bedeutung der Entwick-

lungswirklichkeit hinter den Gegenständen der sinnlichen Wahr-

nehmung, die unsichtbare Wirklichkeit des Intelligiblen und den Lebensentwicklungscharakter einer Metapher zu begreifen.


    Die ganze  Welt ist nur Symbol,Gleichnis und Chiffre zur

             Selbsterkenntnis und Bewusstseinsentwicklung.


III.) " Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in

den Dingen zu suchen, sondern in allen Dingen Gott zu suchen

(in allem seinen Gott  begreifen) und zu nehmen und Gott in allem

ein Stück näher zu kommen. Das ganze Leben und alles Tun soll man

nur als eine Übung und Probierstein (als Mittel zum Entwick-

lungs-Individualisierungs-Sinnzweck) betrachten. Die Welt  wäre

nicht geschaffen worden, wenn sie nicht  da wäre, Gott  zu suchen

und zu finden als " Trainingszentrum für den Himmel". Damit sind

wir in die Zeit gestellt, dass wir Gott  ähnlicher werden ".Es ist

ein weltlich Ding und geistiger Stand zugleich,ein Seelenführer

durch die Welt.Weiter soll der Mensch nicht vor den Dingen fliehen

und sich in eine Einöde begeben, sondern er muss lernen, durch

die Dinge hindurchzubrechen und seinen Gott darin zu ergreifen.

Er muss erst einmal in den Dingen gestanden und von den Dingen umgeben sein, bis man ihnen nur noch gegenübersteht*.


* Meister Eckhart


IV.) " Jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein aufgeschlagenes Buch

und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt

mehr.

 "*.


* Meister Eckhart


V.) Im Kern geht es ist um die Feststellung Meister Eckharts, das

jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdisharmonie, jeder Konsum,

jede Technik, jede Unterhaltung, jedes Problem und Krise, jedes

gute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung,  jede Empfindung, jedes Leiden,jede menschliche Begegnung, jede Ichbezogenheit, jedes Konsumierbare, jedes zweckdienliche seine eigene Gotteswahrheit hat und automatisch

zur Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit wird,wenn diese nicht als Zeichen und Mittel zum Individualisie-

rungs-Sinnzweck verwendet wird, welche auf Höheres verweisen,

was verwirklicht werden soll. Es sind alles nur Wegweiser,  Hilfen

Probiersteine und Mittler für den Weg  nach oben was den Men-

schen übersteigt und sind  nur je nach kultureller Affinität Mittel

zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, welche nicht

an die Seele heranreichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann ist es möglich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwin-

den und zu einem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller

Unruhebewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen, und dieses Eine ist Frieden, ein weltlich Ding und geistiger Stand zugleich. Alles wird

in der Absicht getan, es zu überwinden.Die Säkularisierung wird religiös begriffen.


*1.) Darin liegt das Wesen und Leben aller Kreaturen, dass sie Gott suchen und ihm nachjagen. Alle Dinge sind ewig in in Gott  gewesen und sollen zu Gott zurückkehren. Daher ist aller Sinn der Bewegung die fortgehende Veredelung. Alle Dinge wechseln die Form um sich

zu einer höheren Form zu erheben. Ihr Wille geht immer auf das Bessere. Die Materie ruht nicht bis sie mit allen Formen erfüllt ist, deren sie empfänglich ist. Alle Kreaturen richten ihren Lauf auf ihre höchste Vollkommenheit. In allem findet man ein Drangstreben nach Gott. Um ihm gleich zu werden das  ist die Gemeinsamkeit aller Kreatur*.


*Meister Eckhart


2.)  Jedes Geschehen trägt keine Ursache in sich, sondern ist nur Zeichen, was auf die Ursache  hindeutet.Das setzt voraus, dass der Mensch seine Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungs-

losigkeit erkennt. Die Ursache des Geschehens wird nur in dem Maße erkannt, indem er sich verändert.Und diese Wandlung ist zugleich

das Einzige, das Geschehen zu beeinflussen. Schuld ist immer am Gewissen des Einzelnen gebunden, aber diese ist im Kollektiv auf-

gehoben.


3.) Es gibt kein zufälliges Zusammentreffen  mit einem Menschen in unserem Leben.Entweder es ist ein Test , ein Probierstein, eine Lektion, eine gutzumachende Schuld oder ein Geschenk.

VI.) An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ehernen Gesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung
in qualitative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungs-
stufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)situation überwindet.  Es geht nicht darum, das Sinnliche

in allem zu überwinden, sondern dieses mit dem Entwicklungs-

geist  " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck" zu durchdringen. Das Sinnliche, Materielle, der Gebrauchs- und Geltungsnutzen  hat nur bis zu einem bestimmten Entwicklungs-

und Sättigungsgrad eine Anziehungskraft, dann wird die lebens-

wesentliche,  immaterielle Seite "als das Ding an sich" für den Einzelnen wichtiger*.


* Das Kennzeichen des Umschlagens von Quantität in Qualität ist die
Entwicklungsspirale als Ausdruck zielhafter Bewegung. Es entsteht nicht eine Stufe aus der anderen, sondern  das Merkmal der Ent-

wicklungskontinuität ist der fließende, kaum bemerkbare Übergang als ein Abbrechen und als eine neue Begründung. Die stufenweise Entwicklung ist die Auffassung der Wirklichkeit als eine Ordnung

von Entwicklungsschichten als natürliche Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Verbesserungsstufen. Einerseits ist es die Wiederkehr des Gleichen (Kreislauftheorie) Entstehung, Reife, Konsolidierung, Verfall und Absterben, um immer wieder neu auf einer höheren Entwick-

lungsstufe anzufangen. Andererseits ist die Durchbrechung des Gleichen und sich ständig wiederholenden bei einem Sättigungsgrad als qualitativer Entwicklungssprung, um vom Niedrigeren zum Höheren zu gelangen.


VII.) Der alte " Gesinnungs-Materialismus-Wertbegriff " zerbricht,

weil er auf einen höheren (Entwicklungs)wert hinaus will innerhalb der Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie. Er trägt den Zerfallskeim in sich und zerfällt immer mehr, weil der Höhepunkt ihrer Entwicklung überschritten ist. Ist aber der natürliche Materia-

lismushöhepunkt erreicht, kann die Materie als entwicklungsge- schichtlicher Materialismuswandel als Vorgeschichte des indivi-

dualgeschichtlichen Geistes und als kulturelle Dimension des Materialismus verstanden werden, welcher für die Entwicklungs-Individualisierung  da ist, um  sich durch Transzendierungs-Über-

windung von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapi-

talistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Erkenntniszweck und zu höherer Bestimmung aufwertet.


VIII.) Der Mensch hat sich auf das Materialismusbewusstsein be-

gründet und damit Bewusstsein (Erscheinung) und das Sein (Wirk-

lichkeit hinter der Erscheinung) als eins angesehen, was es aber nicht ist. Bei der Materialismuswertwende häufen sich die Ereig-

nisse und Umstände und der Lebensdruck zeigt auch, dass auf die Materie und den gewohnten Wirtschafts- und Konsumregeln kein Verlass mehr ist. Dem gesicherten Materialismusbewusstsein der angeeigneten Lebenswelt ist eine Problemlösung nicht möglich, weil die Krise (Materialismuszerfall) das noch Erkannte und Erfasste darstellt. "Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, sondern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt  eindringen und durch die Dinge hindurch gehen, um

ihnen gegenüberzustehen und die Wirklichkeit hinter der Erschei-

nung zu erkennen. Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die

reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der Quanten-

physik nachgewiesen, dass Geist und Materie austauschbar sind

und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht die sicht-

bare Materie, sondern der Geist ist das Wirkliche. Die Materieatome werden gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen. Dieses Wesen besitzt keine Form der Erscheinung

mehr; es ist unsichtbar und gerade deshalb von einer unheimlichen Wirksamkeit. Dieser Vorgang wird auch als absterben lernen bezeich-

net als der Weg vom Primitiv-Materialismus des immer mehr, immer nur das Neue, des Kaufens und des Konsumieren könnens, der sinn-

lichen Faszination und Bestätigung durch die Anderen zum Ausein-

andersetzungs-Materialismus zur Erkenntnis-und Bewusstseins-

fortbildung als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck, um sich aus der Zone des Abhängigen und Magischen zu befreien*.


* Mit jeder sinnlichen Materieüberwindung (z.B. Dinge, Geld, Unter-

haltung, Begierden, Fremdhilfen, als Mittel zum Individualisie-

rungszweck erfolgt eine geistige Höherentwicklung als Befreiung. Materie zu de-und rematerialisieren erfolgt durch das gotische Schulungslernprinzip. Es istder Lebensimperativ " des stirb und werde".Wenn ich festhalte, habe ich Angst es zu verlieren, wenn

ich loslassen kann,  bin ich frei von der Angst. Loslassen kostet weniger Kraft als festhalten aber ist trotzdem schwieriger. Die

Frucht vom Loslassen der Vergänglichkeit  ist die Geburt von einer neuen Unvergänglichkeit. Jede Überwindung ist Trennung für etwas Besseres und Höheres.Der Verlust wird zu einem Gewinn. Deshalb verdient allem Vergangenen nur Mitleid. Es muss etwas sterben, damit ich weiterleben kann. Je weniger Anhaftung bedeutet, desto leichter   fällt das Sterben, weil man an immer weniger hängt.

Bildungs-Kultur-Lernen hat zum Ziel die Welt kennen zu lernen, sie

zu erobern und zu besitzen. Entwicklungs-Kultur-Lernen hat zum Ziel, mir ein Lebensgrundgefühl zu geben, dass die Welt nur für mich geschaffen worden ist, um durch permanente Überwindungs-Trans-

zendierung immer mehr selbst zu werden.

IX.) Anstatt " im Wohlstand zu verkommen " müssen wir konsumis-

tisch maßvoll zurück, damit wir entwicklungsmässig vorankommen (auch wenn dieses nach den alten Wertvorstellungen systemkon-

traproduktiv ist). Die Konsumideologie als Ideologie der Freiheit

muss  neu interpretiert werden, dass  " der alte Plunder mit z.B.

600-Protz Pferdestärken in der Garage, der in der emissionsschäd-

lichen Kritik stehende Alphatiere“ eigentlich vorbei ist und nur noch eine Mumie einer vergangenen Welt ist, weil " das Hängen daran" auf Kosten der persönlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Zeit geht und die derzeitige Ideologie nicht fähig ist, die Werke der Zivilisation als Mittel zum Entwicklungs-Erkenntnis-Individualisierungs-Sinn-Zweck durch Transzendenz zu überwinden, anstatt zu vermehren, obwohl die Zeit dafür abgelaufen ist. Unsere Zukunft liegt in der Entwicklung eines jeden Einzelnen und nicht in der Frage was den Lebensstandard materiell und technisch weiter verbessert, ob ich es mir leisten kann, ob es sich rechnet oder kurzfristig gesehen ein

gutes Geschäft ist. Nicht durch das Haben, sondern erst als Mittel

wird eine neue Erkenntnis geschaffen.


X.) Dieses zeigt und äussert sich im praktischen Alltagleben, wo die Menschen mit Nachrichten wie z.B. " die fetten Jahre sind vorbei",

" die Einschränkungen sind nur der Anfang von grösseren Opfern, darauf eingestimmt werden. Weil vieles teurer geworden ist, ver-

sucht z.B. der Staat zu Beginn sozialökonomische Schwache mit Bei-

hilfen zu unterstützen, um den entstandenen Lebensdruck abzu-

federn. Dieser natürliche noch nicht verstandene Umkehrprozess des Primitivmaterialismus " des immer mehr und des immer nur Neues " wandelt sich zum Auseinandersetzungs-Materialismus als Mittel zum Individualisierungs-Erziehungsprozess, welcher auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll, wird trotz " Blut-Schweiss und Tränen-

reden nicht zu stoppen sein. Dass der Mensch die Entwicklung macht (denkender Geist einer Dominationsmacht ) und nicht die Entwick-

lung  den Menschen (durchdringender Geist einer Wirkungsmacht), wäre genauso absurd, wie einen 300 km/h fahrenden ICE-Zug mit blossen Händen stoppen zu wollen oder der Versuch, im Dreisprung einen Abgrund zu überqueren. Das Beharrende, Gewohnte und Be-

wahrende befindet sich immer im Nachteil gegenüber dem Ver-

nünftigen, Notwendigen, Dynamischen und dem entwicklungsnot-

wendigen Konformen. Das Elementare siegt immer über das Ephemere. Nicht mehr das Neue ist das  Bessere, sondern das Bes-

sere ist dann das Neue. Alles unterliegt eben dem ewigen geschicht-

lichen Entwicklungsgesetz Gesetz des Vergehens und des Werdens einer Wendeltreppe-spiralförmigen Weiterentwicklung  und deshalb eine Entwicklung zurück von ihrer Gesetzesnatur nicht geben kann. Die Entwicklung ist irreversibel, da jede Stufe auf der vorhergehen-

en aufbaut. Vergangenheit ist verflossene, alte Energie und die Ver-

schiebung hat bereits den Punkt der Rückkehr überschritten. Damit ist der Entwicklungsprozess nicht mehr umkehrbar d.h., es gibt keine Entwicklung zurück*.

* Dieses erinnert in metaphorischer, martialischer Vergleichshin-

sicht an die " Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede ", welche der britische Politiker Sir Winston Churchill am 13. Mai 1940 während des Zweiten Weltkrieges vor dem britischen Unterhaus hielt. "Ich habe nichts zu bieten ausser Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß ".


XI.) Ein historisches Beispiel für den Materialismus-Wirtschaftsverfall und damit verbundenen mehrmaligen Neufang zeigt uns die deutsche Neuzeitgeschichte. Wer im Jahre 1949 " fünfzig Jahre alt " war, hat in seinem Leben mindestens sechsmal von vorne anfangen müssen. Zum ersten Male 1919 nach dem ersten Weltkrieg, dann 1924 nach

 der Inflation, 1933 nach der Wirtschaftskrise, mindestens einmal zwischen 1939 und 1945, schliesslich nach dem Zweiten Weltkrieg

und letztendlich am 20.Juni 1948 dann mit der Einführung der deutschen Mark. Die Ursache war immer die Gleiche, weil Bewusst-

sein  und das Sein gleichgesetzt wurde, was es aber nicht ist wie im Punkt Nr. VIII erläutert.


XII.) Die Welt ist wissenschaftlich sehr weit entwickelt, aber die technische Entwicklung hat keinen entscheidenden Einfluss auf die kulturelle Entwicklung des Menschen, es sei denn, als Mittel zum Entwicklungszweck. Die technische Begriffswelt hat nur die geistige Begriffswelt verdrängt. Der technische Fortschritt wird aber nur

 zum Kulturgut und Partner, wenn über das Zweckrationale und die angewandte Wissenschaft " der Verapperatung " hinaus die geist-seelischen Sinntriebkräfte in den technischen Neuerungen als Mittel zum Entwicklungszweck Verwendung finden. Es ist nur der Geist (Bewusstsein), der die Technik lebendig macht. Die Weltveränderung und Naturbeherrschung durch Wissenschaft und Technik wird zur Weltveränderung und Naturbeherrschung durch uns selbst.

XIII.) Materialismusentwicklung ist die Weiterentwicklung des negativ belegten Materialismusgedankens in allen Lebensbereichen, dass alles Sichtbare mit unsichtbaren Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungseigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Selbst-

erziehungsmittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck geschaffen wurde und über den Gebrauchs- und Geltungsnutzen und den materiellen  Wert hinausgeht. Solange der Materie-Sinnzweck

draussen  bleibt ist das Leben gespalten und ohne Entwicklungs-Individualisierungs-Gewinn. Es ist die Rematerialisierung als Gesetz-

mässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiter-

entwicklungs-Sinne, was über die  Dinge hinaus auf etwas Höheres und Besseres verweisen will, wozu der Mensch  durch seine Ent-

wicklung fähig sein kann*.


* Rematerialisierung lehnt sich an das Energie-Erhaltungsgesetz von Antoine Lavoisier, Begründer der modernen Chemie, an. Er zeigte mit einer quantita-

tiven Messmethode auf, dass Masse d.h., die Menge an Materie permanent

und unzerstörbar ist und trotz Veränderungen erhalten bleibt. Die gesamte Masse von vorhandenen Substanzen vor einer chemischen Reaktion ist gleich

der gesamten Masse nach der Reaktion. Materie wird nach dem Gesetz weder erzeugt noch zerstört, sondern lediglich umgewandelt und in eine andere Energieform zurück verwandelt und erhalten bleibt was unstrittig chemisch

rein ist. Das Physische  wird nur als verdichteter Geist (Lebenskraft) betrachtet und der Tod ist nur aufgelöste Materie in zurück verwandelte Geistform, was nicht sterben kann und in anderer Form weiter geht*.

XIV.) Wir befreien uns von etwas, was evolutionsbedingt noch z.B.

vor zehn Jahren richtig war, aber heute entwicklungshemmend geworden ist. Das Haben wollen des Materialismus (vom) wird zum Sein wollen (zu) als kultureller Fortschritt ". Es ist alles im Zusam-

menhang und im Verhältnissinn zu meiner Entwicklungsbedeutung

zu sehen als Gelegenheit in der Selbstwahrnehmung und Selbster-

kennung in allem und aus allem die so genannten Entwicklungs-

tugenden zu verbessern."Hast du was bist du was wird zum bis du was dann hast du was ". Nur so gelingt die Entstehung von immer komplexeren und höher entwickelten Lebewesen in der inneren

Welt. Dieses bestätigen die Erkenntnisse der modernen  Physik, die Doppelnatur der Materie, wo in zunehmenden Maße Materie- und Geistesstrukturen als gegenseitige Spiegelbilder erkannt werden

und alles nur Bewusstsein ist. Nicht durch das Haben, sondern erst als Mittel zum Zweck wird eine neue Erkenntnis geschaffen. Der abstrakte  Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung.


XV.) Der Entwicklungsmaterialismus erfasst das Dinggeschehen

im erweiterten, gereinigten Denken als eine kulturelle Weiterent-

wicklungs-Dimension des Materialismus, weil die menschlichen Energien und seelischen Kräfte, welche an sie fort gegeben und gebunden waren wieder frei werden und wir uns durch diese weiterentwickeln " von der Entwicklungs- Unnatur zur Entwick-

lungs-Natur " zurück. Die Loslösung über das notwendige Materi-

elle hinaus ist die Weisheit der Dichterin Marie Ebener Eschenbach, dass  wir immer lernen müssen, zuletzt auch noch sterben lernen.

Das Leben ist ein ständiges Abschied nehmen wie die Schriftstelle-

rin Ricarda Huch einmal bemerkte. Je weniger wir haben wollen, desto leichter fällt das Sterben, weil man dann an immer weniger haftet, weil alles nur kulturelles Mittel, Zeichen und Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll. Unser irdisches Leben dient somit dazu, unseren geistigen Körper zu er-

schaffen. Der Tod des Egos (Leidenschaften) ist schmerzlos*.


* 1.) Das " gotische (Materialismus)Lernprinzip" ist auch quantenphysikalisch fundiert, weil nicht die sichtbare Materie, sondern nur der Geist (Bewusstsein)

das Wirkliche ist, wo die Fähigkeit zur Schöpfung und ein Mitschöpfertum eine inhärente Eigenschaft der Materie ist und die Realität durch meine  Beobach-

tungs-, Einstellungs- und Glaubenssichtweise (mit) erschaffen wird. Es ist

die alte Weisheit und anagogische Auslegung, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.


2.)" Gott schafft die Dinge aus dem Nichts und d.h., Gott schafft die Dinge aus der Fülle des göttlichen Wesens. Es gibt keine Materie, aus welcher Gott formte. Gott ist seine eigene Materie und Form. Alle Kreaturen haben kein Wesen, denn ihr Wesen hängt von der Gegenwart Gottes ab. Wendet sich Gott einen Augenblick ab, würden sie zu nichts" *.


* Meister Eckhart.


3.) Eine Weiterentwicklung ist nur in der Auseinandersetzug mit der Sache,

mit den Umständen, mit den Dingen, in Geldangelegenheiten und in Krisen möglich. Der Geist braucht die Beziehung mit der materiellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungs-Lebens-Widerspruchs-

Reizen des praktischen Alltagsweltlebens gegeben ist. Lernen ist nicht ohne leibliches Wesen.


XVI.) Der Entwicklungs-Sinn-Zweck bedeutet die individuelle Entwick-

lungserkenntniswahrheit und Entwicklungsdienlichkeit in allen Dingen und allen Gelegenheiten als Möglichkeitsmittel zur Entwick-

lung-Wege-Individualisierung.Diese immanente Entwicklungsseite übersteigt die sinnliche, nützliche, lebensnotwendige, praktische

und zweckdienliche Mittel- und Geldwerthabenseite. Es ist eine erweiterte Wahrnehmung einer persönlichen Entwicklungseinstel-
lungsbetrachtungsart, Entwicklungsgesinnungs-und Entwicklungs-

deutungsweise durch das Sinnfällige und Zeitliche das Entwick-

lungshafte als das Höhere in allem zu gewinnen. Die Auseinander-

setzung mit der Sache wird immer auch zur eigenen Entwicklungs-

ursache. Dann können Äusserlichkeiten einen nicht mehr berüh-

ren. Wer das Wesen einer Sache besitzt, dem wird die Sache selbst gleichgültig. Erst wenn man sich nicht mehr an die Dinge verliert, zeugen sie in ihrer Art eine neue klassische Welt. Es sind die Worte zum Abschluss von Goethes Faust “alles Vergängliche ist nur Gleich-

nis“.Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung.


XVII.) Dem Ich-Bewusstsein wurde eine Wirklichkeit vorgetäuscht,

weil je mehr und teurer die Dinge sind, je grösser war die Auf-
merksamkeit und  Bestätigung der Anderen. Man muss erst ein-
mal in den Dingen gestanden und von den Dingen umgeben sein,

bis man ihnen nur noch gegenübersteht. Es ist auf Dinge verzich-

ten, was zuvor noch undenkbar war, einem lebenswert erschien

und von der Mitwelt mein Ichbewusstsein bestätigt wurde. Die Glanzlichter, die auf den Dingen lagen, sind erloschen. Erst durch einen Wertewandel oder nach einer Überwindung werden  die "seelischen Kräfte" wieder frei, die an sie gebunden waren und

fallen wieder auf den Menschen zurück. Sie öffnen ihm die Augen, erweitern sein Wesen und geben ihm ein neue Lebenseinstel-

lung. Was Wirklichkeit zugebilligt wurde, wird durch die neue Sichtweise als substanzlose Scheinwirklichkeit entlarvt.


XVIII.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das fremde Gegenüber erfasst und als erkannt in Besitz genommen, aber ohne das eigentliche Wesen zu erkennen in der Transzendierung zu befreien oder zu überwinden. Diese Art der Bildungszweckerkenntnis statt Mittel zum Zweck bringt den Erkennenden seinem eigentlichen   Entwicklungsziel der Ruhe(einheit) als aller Bildungsbewegung Ziel nicht wirklich weiter und infolge dessen ist es ungeeignet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen handelt es sich um einen lebendigen, inneren Reifeprozess, der den gesamten Menschen " überintellektuell " erfasst und in dem Maße, indem jemand er-

kenntnismässig ergriffen, er der Gesuchte und mit dem Erkennt-

nisobjekt eins ist und selber verwandelt wird. Der Unterschied zwischen intellektuellem Bewusstsein und Erkenntnisbewusst-

sein (was philosophisch als  (Entwicklungsprozess)sein " bezeichnet wird), ist aufgehoben. Diese Erkenntnis zieht kein weiteres Handeln nach sich, weil Erkenntnis und Verwirklichung identisch sind und deshalb eine Eigenerkenntnis darstellt.

XIX.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Sache und ums Geld verdienen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache und damit ums Geld haben. Das Höhere schliesst auto-

matisch das Niedrige mit ein.


XX.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das Geld materialisiert, konsumiert und die Geldanlagen werden als Lebenssinnleistung

und als sichere finanzielle Zukunft angesehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird das Geld als Mittel zum Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Sinn-Zweck in Geist transformiert und der
Entwicklungserfolg als Rematerialisierung des Geistes wird als Entwicklungszukunft angesehen.

XXI.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Dinge der Welt als Besitz haben, worüber ich mich definiere (Materialisierung des Ichs). Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist lernen die Dinge der Welt haben, als hätte man diese nicht, werden als Mittel zum Entwicklungs-Indivi-
dualisierungszweck transzendiert in den Entwicklungsdienst gestellt. Das Haben wollen wird dann zu einem entwickeln wollen  (Demate-
rialisierung des Ichs)*.


* Wenn ich über meine Statussymbole Anerkennung und Bestäti-

gung von anderen erhalte und mich z.B. über einen Sportwagen definiere, dann werde ich zu einem Autowesen und bin kein Mensch mehr.


XXII.) Vom physikalischen, ökonomischen und entwicklungsge-

schichtlichen Materialismus, welcher adäquat ihrer Natur die Zerfallserscheinungen in sich trägt zum entwicklungskonformen Materialismus als Entwicklungs-Rematerialisierung, der adäquat seiner Natur die Wachstumserscheinung für den Einzelnen in sich trägt.


XXIII.) Von dem günstigsten Preis, dem höheren Gehalt, der bestmög-

lichen Rendite und den optimalen Geldzins (Vermögenswirksam beraten lassen als Schrumpfungstendenz) zur Geldinvestition in die eigene und die Entwicklung anderer, was wieder mehr Geld nach sich ziehen wird (Entwicklungswirksam beraten lassen als Zuwachsten-

denz).


XXIV.) Von der materialistischen Habenmentalität der Aufbau- und Erschaffensgeneration aus wirtschaftsexistentiellen Gründen und sich durch den Wohlstand der Statussymbole gesellschaftlich zu definieren und das Erarbeitete und Ersparte zu geniessen (alte Materialismusideologie "als tote ich-habe-Idee " ) zur Entwicklungs-

mentalität der Entwicklergeneration, welche sich über die dyna-

mische Macht der schöpferischen Bewusstseinsmöglichkeiten definiert (nur der Geist ist wirkungsursächlich), um seinem bisheri-

gen Leben einen Indivdualisierungssinn, einen unsterblichen Le-

benswert und eine Entwicklungsbedeutung zu verleihen (Entwick-

lungslebensprinzip "als kraftvolle ich-kann-haben-was-ich-will-
Idee).


XXV.) Von fast jede (Kauf)entscheidung wird überwiegend z.B. am Geldpreis) festgemacht zu fast jede Lebensentscheidung wird am Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnwert) festgemacht.


XXVI.) Von Geldinvestitionen gegen Rendite, Zins und Absicherung

nach den Regeln der ökonomischen Vernunft (Wirtschaftskraft als Geist des Geldes ") zur Entwicklungsinvestition nach den Regeln der Entwicklungs-Individualisierungs-Logosvernunft als Befreiungs-

überwindung von den selbst geschaffenen Abhängigkeiten, Ver-

strickungen, Krediten und Wünschen.  Weil es mir geholfen hat mich
davon zu befreien, war es die beste Investition. Ich habe gelassen,

um gelassener zu werden (" Entwicklungs-Rematerialiserungs-Kraft als Seele des Geldes ").


XXVII.) Vom Denken in Geldwertbegriffen und alles ist am Geld festge-

macht (Geldwertstabilitätskriterien als künstliche, fragile, zeitgeis-

tige Wertzumessung und abstrakte Grösse einer Geldordnung) zum Denken in Entwicklungsbegriffen, wo alles an der Entwicklung festgemacht ist (Entwicklungsstabilitätskriterien als natürliche, zeitlose, stabile Wertzumessung und lebenstragende Entwick-
lungsordnung).


XXVIII.) Vom Reichtum und reich sein durch den Besitz vieler Luxus-

dinge,was ich mir alles kaufen kann und unzähligen Dingen, wo ich mich behängen kann (der Mensch fühlt sich durch den Hinzuerwerb mächtiger und von den Mitmenschen bestätigter) zum Reichtum

als Entwicklungs-Bewusstseins-Erkenntniszustand und reich. Der
Mensch fühlt sich, weil durch die Dinge hindurch gegangen durch

die Ding-Transzendierungs-Überwindung reicher*.


* Trivia: Nach einer Marktstudie hat jeder Besitzer einer Bentley-

Luxus-Karosse noch weitere acht Autos.


*  Der Mensch ist reicher durch den Reichtum des Lebens an Entwick-
lungsmöglichkeiten als durch seinen Besitz. Was ich mir entwickelt habe, ist ein wertvollerer Besitz als das, was ich mir erarbeitet habe

und was ich nicht brauche, mich nicht interessiert oder aus-und erlebt habe, macht mich reicher und freier, als das, was ich mir alles kaufen kann. Die Wahrheit zu besitzen ist (bis zur Entwicklungsreife) nicht so erstrebenswert, wie viel Geld zu besitzen, während Entwick-

lung nie zu einem Besitz wird. Die Gleichgültigkeit ist es, die einen

frei macht. Das Vermögen sich der Dinge zu enthalten, gibt dem Menschen mehr Vermögen, als die Dinge zu besitzen. Wenn die freie Zeit nur für " Shopping " und entwicklungslose Freizeit-und Unter-

haltungsbeschäftigungen verwendet wird, steht dieses in Kollisi-

onskurs mit dem Lebenssinn, dem Lebensauftrag und der Entwick-

lungs-Individualisierungsbringschuld seiner Entwicklungslosigkeit.

 Zur Zeit steht die Daseins-, und Sozialisierungs-und Sozialfrage als guter Staatsbürger und sozialer Absicherung und nicht  die Indivi-

dualisierungs-Sinnfrage als Entwicklungsbürger im Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen  und gesellschaftlichen Interesses.


XXIX.) Von der Erwirtschaftung des Bruttonationaleinkommens,

ehemals Bruttosozialprodukt als wirtschaftliche Leistung zur Erwirt-

schaftung des Entwicklungssozialproduktes als Entwicklungskul-

turleistung.

XXX.) " Nach Meister Eckhart ist jegliche Kreatur ist Gottes voll und

ist ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen ". Denn indem der Mensch "das Göttliche" als  Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck in und hinter allem entdeckt und diese in Entwicklungsdienst stellt, werden die Dinge selber nur noch mittelbar, ihrer eigenen Besitzwesenheit ent-

kleidet und einem in die Hand gegeben. Er wird aus der Beses-

senheit durch die fremden Dinge erlöst und befreit. Aus dem

Nichts fallen ihm die fremden Dinge ihrem Wesen nach zu und geraten selbst in seinen Besitz. Es ist Meister Eckharts weitere Erkenntnis, dass wer Gott hat, hat auch alles andere. Wer das

Höhere hat auch automatisch das Niedrigere.


XXXI.) Jeder muss sich wirklich einmal klar machen, dass unsere

Lebenswelt und alle unsere Anstrengungen nur den Sinn der Ent-

wicklungsindividualisierung als Mittel-Sinn-Reife-Zweck in sich

trägt und sonst bedeutungslos ist. Er muss den Dingen gegenüber stehen und Besitzer werden, statt ein Besessener zu sein. Deshalb

gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wissenschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohlstand, alle gesellschaft-

lichen Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, Macht, alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt eigentlich sinnlos und damit am Leben vorbei gelebt

und hat nicht selbst gelebt. Wenn das Leben sinnlos war, ist der

Tod besonders sinnlos ! Deshalb darf für das Individualisierungs-

streben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang,

kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand

zu heftig, kein körperliches Leiden ein Hindernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Ausrede
ein Grund, keine Zeit zu lang und kein Streit zu schwer sein. Wer
das tut, der hat er soviel getan, " wie der Papst in Rom" und noch

viel, viel mehr.

XXXI.) Siehe weitere Beispiele in "Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen".


> Die über 300 metaphorischen Gegen-über-Stellungs-Leb-

ens-Vergleichsbeispiele gotischer Stil-Genese in Entwick-

lungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9, welche auf alle Lebensbereiche herunter dekliniert werden, sind zum tieferen Verständnis mit kunstgeschichtlichen Bauwissen

als auch mit entwicklungs-individual-geschichtlichen Le-

benswissen alimentiert, wo der Einzelne sich wiederfin-

det und das Gefühl vermittelt bekommt, als sei es nur für

ihn geschrieben worden und einen unkonventionellen, eigentlich vom kirchlich abgelösten, religiösen Zugang zum Christentum findet. Das Religiöse lässt sich vom Entwick-

lungs-Lebens-Individualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Transzendierungsakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben und der Lebensmittelpunkt,

wo Diesseits und Jenseits eins sind und der Dualismus überwunden ist. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die Zu-

kunft der Religion ist die Religion " zum individuellen

Christ werden und Christ sein " als evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi auf dem persönlichen Entwicklungsweg, scheinbar unreligiös, aber tief religiös zugleich, wo die Lebensarmut als die grösste Schwäche der Religion über-

wunden wird, weil bisher keine Religion wirklich das diesseitige Leben des Menschen bisher verändert hat. Es

ist der Weg vom rechts- und lehrgültigen, didaktischen Interpretations- und Vermittlungs-Christentum von oben herab als Vorentwicklungsstufe zum autodidaktischen Individualisierungs-Entwicklungs-Lebens-Christentum von unten herauf, wo die Individualisierungswahrheiten selbst entwickelnd als zeitlose Bibelwahrheiten interpretiert werden, weil in der Bibel das Programm für die individuelle Befreiung fehlt. Die Vertreter des  gotischen Geistes dulden keine Mittler zwischen Gott und sich selbst.


> Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise,

die es aber durch das Verschränktheitsprinzip der Quan-

tenphysik als Interverbundenheit als Säkularisierung   faktisch nicht gibt, miteinander verwoben ist, komple-

mentär zusammen gehört und das Spannungsverhältnis

des religiösen Diesseits (Realwelt)-Jenseits (Wirklichkeits-

welt) Dualismus zum ad absurdum geführt hat, weil Gott

im Diesseits jenseitig ist. Das menschliche Wesen ist ein

Teil des Ganzen und die konventionelle Vorstellung von

Zeit und Raum sind mit der Relativitätstheorie überholt.

Die scheinbare Trennung vom Anderen und der Zeiten-

bruch von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind

nur eine optische Täuschung und ein Relikt unseres dua-

listischen Bewusstseins.


> Gott und der Mensch sind hybride Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich. Für den Theologen Friedrich Bonhoeffer war Gott kein denkbares, mächtiges transzendiertes We-

sen, sondern für ihn war Gott mitten in unserem Leben jenseitig. Das dualistische und deterministische Denken

gilt im heutigen, dimensionellen, nachquantischen Mikrophysikzeitalter der Beziehungen, der Ganz- und Ein-

heit, weil alles mit allem verbunden, das Kleinste mit dem Grössten, das Naheliegenste mit dem Entferntesten, ma-

krowissenschaftlich überholt und anachronistisch, auch wenn dieses " getrennt sein " im religiösen Alltag noch vorherrschend ist, dass erst den Dualismus Religion als  " Zwei- Reiche-Lehre " eines antiken Welt- und Gottesbildes notwendig macht (aber nicht die strikte Trennung  von Kirche (Religion) und Staat das Grundprinzip der Verfas-

sung berührt). Das Ende der Evolution wäre, wo Diesseits

und Jenseits eins wären als die Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung (Karl Jaspers). Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass

Gott nur in der einen frommen Hälfte (Jenseits/sakral/Übernatur/Wirklichkeit/Ewigkeit/Gott/Gebet) zu Hause

ist, aber nicht in der alltäglichen, unfrommen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits/profan/ Natur/Realität/Zeit/Welt/Leben). Viele Christen leben in zwei Welten. Während die Religion Gott ins Jenseits verlegt, ist aus der universalis-

tischen Brille betrachtet der religiöse Raum nur die Welt.

Das Leben enthält nach dem  Gottesverständnis eines Meister Eckhart alle Religion, welche der Mensch braucht, weil Gott im Diesseits jenseitig ist, ist die dualistische Spal-

tung von Rathaus und Kathedrale, von der Welt des Sonn-

und des Werktags aufgehoben und  deshalb dieses keine klerikale  Religions-Sonder-, Aussen- und Parallelwelt als Tröstung und Lebenshalt erforderlich macht. Es ist die alte Weisheit, dass es gut ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht ist, in der Väterreligion zu sterben.

Siehe Textfortsetzung im Vorwort Das-Leben-ist-unsterb-

lich*.

* I.) Von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus, dem Sonn-und Werktag als Spaltung von Gott und Welt, dem Jenseits und dem Diesseits zur gotischen Kathedrale, wo durch das gotische Lernprinzip dieser anachronistische zwei-Welten-Dualismus aufgehoben wird. Der Mensch ist ein hybrides Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich.


II.) Das Jenseits ist die allumfassende Wirklichkeit und das viel Grös-

sere, worin das Diesseits eingebettet ist. Insofern ist auch unser gegenwärtiges Leben bereits vom Jenseits umfangen. Jeder Kultur-

träger will auf etwas (jenseitiges) hinweisen und die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was den Menschen übersteigt, was man noch nicht ist und als Menschenaufgabe verwirklicht werden soll. Das

Ende der Evolution wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären. Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott nur in der einen Hälfte (Jenseits) zu Hause ist,  aber nicht in der alltäglichen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits).


III.) Religions-Entwicklungsstufen


  • Die Freiheiten werden der Religion untergeordnet.
  • Die Religion wird den Freiheiten untergeordnet (und endet meistens damit als dogmatische, geistige Norm).
  • In der Freiheit wird die Religion erst entdeckt und   " zurück errungen "  als höchste Entwicklungsstufe der Religion in der seelischen Erregtheit.



> Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff

und dieses nicht zu kennen einer Lebensminderung gleich  kommt. Allgemein gilt das Symbol für die subjektive 

Schöpfung der künstlerischen Erfindungskraft. Die Ent-

wicklungs-Symbol-Kunstsprache versucht die ontologische, teleologische Bedeutung der Entwicklungswirklichkeit hin-

ter den Gegenständen der sinnlichen Wahrnehmung und

der architektonischen Formensprache die unsichtbare

Wirklichkeit des Intelligiblen (Möglichen), das Diesseitige 

als Chiffre für das Jenseitige und den Lebensbildungs-

charakter einer Entwicklungs-Eigenschafts-Metapher widerzuspiegeln. Die Metaphersprache ist ohne direkte Vermittlung mehr für das Herz als den Verstand. Ohne tiefere Kenntnis der sich oft nur schwer erschliessenden Symbolik bleibt das eigentliche Geheimnis der Kathedrale

in Stein gemeißelte " Biografie Christi " und der Vermitt-

lungssinn der heiligen Botschaften in der Tat meist uner-

kannt, unverstanden und kulturell bedeutungslos. Wer

in der gotischen Kathedrale herum spaziert, sucht nichts  irdisches, bildhaftes, sondern erahnt göttliches  und  lichthaftes. Wo Tatschen fehlen bleibt nur noch das Ge-

fühl. Die gotische Kathedrale als Mittel zur religiösen Erfahrung wird zum Mittel einer Entwicklungs-Indivi-

dualisierungs-Erfahrung. Es ist eine anagogische Ausle-

gung von der kunsthistorischen Entwicklung zur individual-historischen Entwicklung als Rekontextualisierung. Der Gottesbegriff ist identisch ist mit dem Entwicklungs-

Individualisierungs-Begriff des "Gott-werde-seins" eines  Meister Eckhart und die Auffassung von Entwicklung wird

zu einer sakralen*.


*I.) Jede gotische Kathedrale ist ein Symbol und voller Metapher für  das Sterben lernen als erst richtig leben lernen. Jeder persönliche Entwicklungs-Individualisierungs-Weg geht nur über und durch die gotische Kathedrale, wo Materie zu Geist wird und das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt und sich im gotischen Lernprizip wieder-

findet. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathe-

drale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Beim Philosophen Immanuel Kant war es die Erscheinung und das Ding an sich.


II.) Es ist die Weiterentwicklung von einem kulturellen Besichtungs-

objekt zu einem ergreifenden Lebensgrundgefühl und von der gotischen Architektur in Objektkunst zur gotischen Architektur in Lebensprozesskunst. Der Mensch fühlt sich in seiner Tiefe weniger von dem gotischen Architekturbaustil betroffen, sondern ist von

dem Genius des Christentums berührt, welches dieses Artefakt atmet. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschau-

ung, der Begriff Religion wiegt schwerer und ist geschichtlicher

als die Begriffe der Kultur und Objekte der Kunst. Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Die Zei-

ten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber

der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) Sehnsucht nach Selbstverwirklichung der Entwicklungsindividua-

lisierung. Es ist die wahre Lebensquelle als Besuchermotivation

und die Bauarchitekturfakten und Wissens-Zahlen sind nur zweit-

rangig *.


* Siehe auch Zukunft Straßburger Münster

III.) Die gotische Kathedrale ist eine kulturelle Schöpfung als Indivi-

dualisierungs-Möglichkeitsmittel zur Höherentwicklung, was der Mensch  sein kann als Gleichnis, voller Entwicklungsmetapher und Hinweisen und als Prüf- und  Probierstein. Es ist die Rematerialisie-

rung des Geistes der gotischen Kathedrale durch  die menschliche Entwicklungsauseinandersetzung. Dieses kann als eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebundener  Geist verstanden werden, welcher für den Geist geschaffen wurde, um

sich von ihr zu befreien (Ganzheitliche Sichtweise). Es ist sich

nicht an die Dinggegebenheit zu verlieren, weil die Entwicklungser-

kenntnis über ihr liegt und die letzte Wahrheit hinter den Dingen zu finden ist.

IV.) Die Zeit wird ja nicht durch die Uhr bestimmt, sondern durch die (Entwicklungsprozess)bewegung.


V.) Siehe auch " evolutionäres Zeitbegriffssverständnis " in Evolu-

tionäre Allzeitnutzung

 

VI.) Transzendierung als (religiöse)Bewusstseinsentwicklung wird

als die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung

und Entsinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwicklungs-Lebens-Werde-Form-Wille-Prozess in der Geistdurch-

drungenheit, wo dieses neue Bewusstsein gebildet wird.

 

VII.) Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen und schrei-

ben und das Bildungsmonopol hatten die Klöster und Kirchen. Des-

halb wurde pädagogisch die Bildtheologie der Fenster, welche z.B. Bibelszenen, Gleichnisse und christliche Motive abstrahierten,

die Metaphysik der Statuen und der gotischen Formensprache benutzt, um die theologische Botschaft mitzuteilen. Heute können die Menschen zwar lesen und schreiben, aber das " gotische Lern-

prinzip " der Entwicklungsteleologie, der Entwicklungssymbolsinn,

die Entwicklungsgleichnisse, die Metaphysik der Entwicklungsfor-

men- und Entwicklungs-Lebenssprache sind nie ernsthaft entwickelt worden und der Aufklärung war diese Metaphysik stets suspekt. Es bedarf der Aufklärung der Aufklärung durch das Entwicklungsle-

benschristentum , um den neuen  Entwicklungs-Bedeutungs-Bot-

schafts-Sinn in alter Baugestalt mitzuteilen.


VIII.) Die Gotik steht als Vorbild für den Individualisierungs-Entwick- lungs-Suchweg in der Gesellschaft, im Berufs- und Privatleben als Lebenszielsinn. Wer den gotischen Baustil im Entwicklungs-Indivi-

dualisierungssinne begriffen hat, hat sein Leben begriffen. Der Ent-

wicklungs-Individualisierung-Lebenslaufweg wird als ein ein-

geborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebensorien-

tierendes und lebensübersteigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hinaus-

läuft (und der Zufall gilt wissenschaftlich als ausgeschlossen). Entwicklung ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen

als  Lebensprinzip Individuallogos), Bewegungsursache und Form-

ursache als das Ursächlichste, Eigentliche und  Träger der Lebens-

vorgänge in gleicher Weise  " als individuelles Eigengesetz " angelegt und bei Entwicklungsreife ist es  " höchstes Leben in Aktion " ein Leben lang. Keiner kann aus diesem Gesetz heraustreten. Es ist die Idee, welche im Leben steckt, um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben einheitlich begriffen werden kann.


IX.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip


X.) Siehe auch " Gottesbegriffs-, Entwicklungs- und Vermittlungsver-

ständnis " eines Meister Eckhart

 

> Die gotische Kathedrale als die Kultur des westlichen Christentums ist Sinnbild der eschatologischen Kraft des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts ist. Es ist die Mystik des gotischen Domes als die Weiterentwicklung des mittelalterlichen, gotischen Geistes und des traditionellen Christentums,

ein Stück Mittelalter, was in die Neuzeit hineinragt. Im

modernen Sinne ist der gotische Baustil mehr (Religions)-

psychologie und (Entwicklungs)philosophie was den gan-

zen Menschen ergreift als eine kunstarchitektonische Stilstufe und wissenschaftliche Bautechnik. Materie wird Geist, so ließe sich das Wesen der gotischen Kathedrale

auf den Punkt bringen. Es geht weniger um eine Trans-

zendenz des Glaubens,  sondern eine Transzendenz in der persönlichen Betroffenheit zu entwickeln. Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht Jeder Entwicklungsweg nur über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprin-

zip und ist seine  Entwicklungszukunft in der evolutionä-

ren, säkularen, Nachfolge Christi zu gestalten*.

 

* I.)  In Anlehnung an Joachim Fiore seiner heilgeschichtlichen exe-

getischen Drei-Zeiten-Methode beginnend mit der Zeit  des Vaters (Altes Testament), des Sohnes (beginnt mit dem Neuen Testament) und des Heiligen Geistes (endet nach seiner Vorhersage 1260) lässt sich diese Dreierteilung metaphorisch  auf die gotische Kathedrale übertragen. Die gotische Kathedrale steht für das traditionelle Christentum (wo Gottvater angebetet wird) und in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi  bei Individualisierungsreife als Entwicklungschristentum (Gottes Sohn) abgelöst wird. Der Heilige Geist steht schliesslich als Lebensform-Transzendierungs-Kraft für

die Entwicklungs- Individualisierungs-Geschichtlichkeit (als ein Gottes-Lebens-Grundgefühl).


II.) Für den evangelischen Theologen, Philosophen und Begründer

der modernen Hermeneutik Friedrich Schleiermacher ist das " Lebens-Grund-Friedens-Gefühl" der eigentliche Inhalt des Gottes-

verhältnisses. Religion und Gott sagt Schleiermacher ist weder Theologie, noch menschliches Bewusstsein, philosophische Meta-

physik oder ein moralisches Anhängsel wie bei dem Philosophen Kant. In der gefühlten Beziehung zum Unendlichen zeigt sich die Erhabenheit des Göttlichen, das Getragen und " Geborgen-Daheim-Seins " jetzt in der Zeit und Ewigkeit. Alles wird zu einer Offenba-

rung und jeder spürt, dass es zweifelsfrei so ist. In dieser natur-

haften, kristallklaren und einfachen, direkten Empfindungswelt

als Tiefenblick ins Wesenhafte, dessen Unmittelbarkeit auch nur

noch in der (klassischen) Musik (religiöse Musikalität), wo das göttliche Wort zum Ton wird, zu finden ist, ist jede Disputation

über Religion nur Lärm von gestern und jeder Diesseits(profan, Natur)-Jenseits-(sakral, Übernatur)-Dualismus wird zum ad Ab-

surdum  geführt.


III.) Es ist die profunde Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchen-

lehrers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat, das heisst,

in allem seine Ruhe gefunden und in der permanenten Überwin-

dungstranszendierung immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Viele sehen in ihm den Denker als die Zukunft des Christentums. Ein " Entwicklungs-Lebens-Friedens-Grundgefühl "

ist eine Form des Gottesgefühls und vergleichbar mit den unter-

schiedlichen Gottesgefühlen eines Thomas von Aquin, eines Meister Eckhart eines Bernhard von Clairveaux oder eines Joachim Floris. Es erübrigt sich damit auch jede Überzeugungs-, Bekehrungs- und Mis -

sionierungsbemühung. Daneben steht der theologische, begrifflich, abstrakte, unpersönliche Gott als Fügung, Schicksal, Allmacht, Vorsehung und in welcher Gestalt er existiert und wie ich mit ihm etwas anfangen soll, wird offen gelassen. Es ist auch ein anderer

Gott, der über den Schlafzimmerbett unserer Grossväter und Urgrossväter hing.

III.) Siehe auch im Gliederungspunkt "Die Geschichtstheologie der

drei Zeiten Lehre des Joachim von Fiore in www.entwicklungs- christen tum.de

 


IV.) Siehe auch " Die säkulare Nachfolge Christi ist immer etwas Eigenes " in Evolutionäre Nachfolge Christi

 

>  Leben ist für den Gotiker ein " Urwort ", was seine Fröm-

migkeit begründet. Nichts an der Kathedrale ist ohne symbolischen Sinn, aber auch nichts ist überflüssig, weil

für die tragende Statik notwendig. Die Übersteigerung des Symbolischen ist einer der wesentlichen Züge alles Goti-

schen. Die gotische Form, was zweckmässig zu sein

scheint, wird gesteigert ins Monumentale. Es ist die Weiterentwicklung des mittelalterlichen, gotischen Geis-

tes. Im Mittelalter sind Bauwerke etwas Lebendiges, das

verändert, umgebaut, erneuert und mitunter eingestellt werden darf und nie beendet wird. Der pädagogische Bildungskunstwert (Kopf und Verstand) wird dem selbsterzieherischen Entwicklungslebenswert (Herz und  Gefühl) unter geordnet. Bildungs-Kultur-Lernen  ist dem schulischen Lernwissen verpflichtet, während das Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen der gotische Entwicklungslern-

prozess als " Gotisches Lernprinzip " darstellt.


> Das Gotische Lernprinzip ist in der letzten Tiefe der weite Entwicklungsweg von dem kunstgeschichtlichen, architek-

tonischen Bildungs- und Besucherwissen der Gotik mit

der Anmerkung: " Nur der Dumme weiss alles " oder "Nie-

mand ist weiter von der Wahrheit entfernt, der alle Ant-

worten weiss-Dschuang Dsi, Meister des Daoismus " zur profunden Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchenleh-

rers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat d.h., in al-

lem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Im Frieden ist alle Ent-

wicklungs- Individualisierungs-Bringschuld der Entwick-

lungslosigkeit als das lebenslange Lernen gesühnt und

die Vergangenheit aufgehoben. Im Frieden sein entfällt

jeder Zeitdruck, weil ein " Ewigkeitsgefühl " und es bleibt  gleich, was  ich getan habe oder noch zu tun gedenke. Die-

ser innere (Entspannungs)frieden als ein Einheits-Geist-Bewusstsein ist die stärkste (Selbst)wirk-, Schaffens- und Bildekraft als auch das quantenphysikalische (unreligiöse)

Phänomen, dass nur der Geist die Ursache aller Materie ist und auch die Lösung aller Probleme ist. Nicht umsonst

heisst es; " Gott hat kein Gesicht, Gott ist Frieden und inne-

re Freiheit". Schon deshalb muss es Gott geben, sonst

könnte ich nie zum inneren Frieden gelangen. Wenn ich meinen Frieden habe stellt sich diese Beweisfrage gar nicht mehr Dieser Frieden in allem gilt als das Höchste, Erstre-

bens  werteste, beinhaltet auch jegliche Sicherheit (Schutz, Heilung, Lösung) und alles Wissen." Der Weise tut nichts, trotzdem bleibt nichts ungetan ". Gott wirkt sich selbst,

sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Reinigungs-Prozess-Transzendierungs(Auflösung)-Transformations (Gestaltungs)-Geschehen. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht *.

 

* I.) Dieser Frieden in allem gilt als das Höchste, Erstrebenswerteste, beinhaltet auch jegliche Sicherheit und alles Wissen. Es ist die Posi-

tivität des Nichtwissens, " das ich weiss, dass ich nichts weiss " Wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiss (Quelle unbekannt). Es ist nicht ein Vergessen was man weiss, sondern dass man weiss im Sinne von nicht mehr daran

denken. Wo man nichts weiss, (nicht daran denkt), wird der Wissensdualismus aufgehoben und das Wissen zum Allwissen (Wis-

sensfreiheit). Es ist das Eingestehen, dass man etwas nicht weiss

als Wissen (Konfuzius). Auch ist es das vollendete Wissen einerseits als Nichtwissen und andererseits ein Allwissen, welches erst durch das Entwicklungs(gott)vertrauen gegeben ist.


II.) " Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frieden. Der Mensch, der sich im beständigen  Laufen befindet, und zwar in den Frieden,  der ist ein himmlischer Mensch. Es ist etwas was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe bringen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott geworden (was noch nicht transzendiert worden ist). Wer Gott hat, den behindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen fin-

det man keinen Frieden, weil alles dem Veränderungsgesetz des

Vergehens und Werdens unterliegt. Niemals ist ein Unfriede in dir, der nicht aus dem Eigenwillen kommt "*.


* Meister Eckhart


> Dem Menschen ist ein Verbesserungstrieb eigentümlich, der seine Kräfte vermehren und authentischer werden lassen will. Dieser vollzieht sich nach einem innewohnenden, dialektischen Prinzip und man kann noch nicht einmal etwas dagegen tun. Hier erkennt der Mensch, dass nicht er Ent-

wicklung (Dominationsmacht), sondern die Entwicklung

den Menschen macht (Wirkmacht). Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die 

Welt  in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs(Auflösung)-Transformations (Gestal-

tungs)-Geschehen*.


*I. Die Hypothese, " dass nicht der denkende Mensch die Entwicklung, sondern die geistdurchdrungene Entwicklung den Menschen macht oder das bekannte Goethe Wort " du glaubst zu schieben, aber du wirst geschoben " findet seine Bestätigungsentsprechung  ideen- und erfahrungsgeschichtlich bei vielen Philosophen, Weltweisen und Religionen z.B. in dem Metapher und in der Volksmundweisheit: " Der Mensch denkt, Gott lenkt. Der Mensch dachte, aber Gott lachte ".

 

II.) BiIdungs-Kultur-Lernen  ist Straßburg besuchen, um vom " Lieb-

frauen- Münster " mehr zu erfahren und zu wissen. Entwicklungs-Kultur-Lernen  ist  nach Straßburg zu fahren, um in der Auseinan-

dersetzung mit dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen. Es ist der kulturelle Fortschritt vom vergangenen, unsinn-

lichen, konservativen, idealistischen Bildungs-(Werther)Vorbild Johann Wolfgang Goethe in Frankfurt/Wetzlar und Weimar zum zukünftigen, sinnlichen, evolutiven wirklichkeits-idealistischen Entwicklungsvorbild Meister Eckhart in Erfurt und Straßburg.

Weimar steht für das Alte-, Bewahrens- und Verwaltenswerte, während Straßburg für das ewig junge, Aufbruchs- und Erneue-

rungswerte steht. Es ist der Weg bspw. vom Weimarer bauge-

schichtlichen Bauhaus zum individualgeschichtlichen Straßburger Münster. Beim Bildungslernen besitze ich z.B. historisches Gebäude- und Baustilfaktenwissen über einen Sakralbau z.B. Straßburger Münster (was ich wissen soll und die Erkenntnis  ist identisch mit

dem begriffenen Gegenstand). Beim Entwicklungslernen ist es ein kulturelles Baustilwissen von „dem  Geist, der in Stein gemeißelt wurde", dem dynamischen, gotischen Lernprinzip und der Stein- auflösung etc. als Analogie und Ausdruck meines Entwicklungs-

strebens und Lebensgrundgefühls (was ich einmal werden soll

und die Erkenntnis ist identisch mit dem ergriffen werden durch

den Gegenstand). Es ist die Weiterentwicklung der Bildung mit

seinen statischen Bildungs(lern)begriffen, welche von den geisti-

gen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Selbstbildung als dynamischer Entwicklungs(lern)begriff, welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt

ist *.


* 1.) Das staatliche Bauhaus, inzwischen meist nur Bauhaus, wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bau-

haus  eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. 


2.) " Die Baukunst soll ein Spiel des Lebens und der Zeit  sein "*.


* Walter Gropius, Architekt und Gründer des Bauhauses

III.) Johann Wolfgang Goethe war ein sinnlicher Lebemensch, aber in seiner idealistischen Dichtung fehlt die sinnliche Seite und damit ist sie nur das halbe Leben.

IV.) Entwickler sind gotische (ruhelose, suchende) Lernnaturen. Ruhe,

Frieden und Sicherheit ist aller Unruhe, Unfrieden und Unsicher-

heit Suchziel, weil der Ruhepol der archimedische Punkt ist, von

dem alles ausgeht und nur in der Lebens-Veränderungs-Bewegung dauerhafte, innere Stabilität gegeben ist. Kennzeichen dieser Be-

wegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und orga-

nischer Einheit.

 

V.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick-

 lungs- und Vermittlungs-Verständnis " eines Meister Eckhart


> Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durch-

dringen sich  gegenseitig und findet seinen Lebensaus-

druck imn gotischen Lernprinzip. Das Gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel und neuzeitliches Abbild  der menschlichen Entwicklung und führt zu dem aristokrati-

schen Gemütsleben des Mittelalters zurück zu den tiefs-

ten Strukturen mütterlicher Instinkte. Jeder Entwick-

lungsweg geht nur über und durch die gotische Kathe-

drale als gotisches Lernprinzip die Entwicklungszukunft in der säkularen,evolutionären Nachfolge Christi zu gestalten. Dass ist ihre eigentliche Seele, aber auch ihre Lebenstiefe und bleierne Lebensschwere. Das gotische Lernprinzip wird mit Recht als "ducis  divina" bezeichnet, wo der Himmel die

 Erde berührt und eine lebenstragende, lebenshaltgebende Führung " von oben her " ist.  Das gotische Lernprinzip ist ein Stück Mittelalter, welches in die Neuzeit hineinragt ohne ideologischen Ballast als welterobernde Macht, welches der Menschheit einen neuen Begriff vom Leben schenkt und alle bewegt, um vom Sichtbaren zum Unsichtbaren zu gelangen und damit die Diesseits-Jenseits-Sichtweise aufhebt. Alles was zu mehr Individualisierungs-Wahrheit, Kultur, Zeitlosen, Frieden, Lebensursprung und " mehr Gottentwicklung" im Sinne vom Meister Eckhart führt, wird als wertvollster

Schatz der Menschheit betrachtet. Die gotische Kathe-

drale hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige auch wieder verändern. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht. Das gotische Lernprinzip ist von der Bildungsforschung nicht "chemisch rein " und von der Wissenschaftspädagogik objektiv empirisch zu erfassen,

weil es eine individuelle Definition eines Sachverhalts oder eines nachträglichen, kategorisierten Lebenserkenntnis-Grundgefühls ist, was zu individuellem Erfahrungswissen geworden ist.


> Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff und diesen nicht zu kennen nicht nur eine Bildungslücke dar-

stellt,  sondern einem Lebensdaseinsverlust gleich kommt.

Je besser ich das gotische Lernprinzip kenne, desto gelin-

gender wird mein Leben. Die Lebensfrage ist immer nur die Gottesfrage und die Antwort ist das gotische Lernprinzip.

Das gotische Lernprinzip ist die Kultur der Vergangenheit

als nicht abgeschlossene, offene Kultur, die sich in der Gegenwart als Entwicklungskultur neu erschliesst. Der gotische Mensch ist mit den Elementen des Lebens

ringender, suchender, unruhiger und auseinandersetzen-

der Mensch. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Le-

bens-Individualisierungs-Prozessakt nicht trennen und

ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persönlichen Individualisierungs-Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Je besser ich das gotische Lernprinzip kenne, desto gelingender wird mein Leben. Die Lebensfrage ist immer nur die Gottesfrage und das ist das gotische Lernprinzip.


> Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Sie stellen

den Beginn und das Ende der immanenten Entwicklungs-Eigenschafts-Zielrichtung in Form der Zwei-Stufen-Methode dar. Die Metaphysik der Formensprache der Gotik als Kathedralbauprinzipien sind Entwicklungsschlüsselmerk-

male und identisch mit den Entwicklungseigenschaften, Entwicklungsattributen, Entwicklungswerten und Entwick-

lungstugenden als die Formen- und Universalsprache der Lebensentwicklung ( " Das Christentum hat eigentlich keine eigene Sprache " *). Die Vielfalt der gotischen Formen be-

sitzen eine religiöse Symbolkraft und " aus der Entwick-

lungsbrille " betrachtet eine transzendierende Entwick-

lungs(symbol)kraft als ein Spiegelbild von zeitlosen, le-

bendigen, lebensgültigen Eigenschaftsmerkmale der Ent-

wicklung als entwicklungsindividualisierender, bildender Logos-Sinn wie bspw:


* Paul Johannes Tillich war ein deutscher und später US-amerikanischer protestantischer Theologe und Religionsphilosoph.


  • von der Baudynamik zur Entwicklungsdynamik.
  • von der Bauunruhe zur Entwicklungsruhelosigkeit.
  • von dem Baustreben zum Entwicklungsstreben.
  • von der Bauspannung zur Entwicklungsspannung.
  • vom Baubewusstseins-Grundgefühl zum Entwicklungs-Bewusstseins-Lebens-Grundgefühl.
  • von der Bau(kathedralen)individualität zur Entwicklungs- individualität.
  • von der Bauwiderstandsdialektik zur Entwicklungswiderstands-Lebens-Widerspruchs-Dialektik.
  • von der Baudekonstruktion zur Lebenskonstruktion.
  • vom Bausinnziel der Ein- und Ganzheit zum Lebenssinnziel der Ein- und Ganzheit.
  • von der Bauharmonie zur Lebensübereinstimmung als  Entwicklungskonformität.
  • von der Baubefreiung zur Entwicklungsbefreiung.
  • von der Baureife zur Entwicklungsreife.
  • von der Bauausdauer zur Entwicklungsausdauer
  • von den ständigen Baunachbesserungen zu den ständigen Entwicklungsnachbesserungen.
  • von der Bausinnsymbolsprache zur Entwicklungslebens- sprache.
  • vom Bauwerdeformwillen zum Entwicklungswerdeformwillen.
  • von der Transzendierung der Bauschwere zur Transzen- dierung als Transformierung der Lebensschwere.
  • von der religiösen Baubegeisterung und Volksfrömmigkeit    zur Entwicklungsbegeisterung und der Lebensgläubigkeit.
  • vom Bau-Jetzt-Zeitpunkt zum Entwicklungs-Jetzt-Zeitpunkt *.

* Siehe auch " Es gibt nur einen Zeitpunkt " des jetzt" und wir leben

zu keinem anderen Zeitpunkt als im Jetzt "in Evolutionäre Allzeit-

nutzung


  • von der Bauarbeitseinstellung (alles Gott zur Ehr) zur Entwicklungseinstellung als Entwicklungslebens-      grundgefühl (alles ausser Entwicklung ist vergeudete Lebenszeit).  
  • das Entwicklungsabstrakte als objektive Wirklichkeit und Realisierung des Absoluten im Relativen in allem.  
  • die entwicklungserziehende, entwicklungsbildende und    entwicklungsvermittelnde Kraft in allem. 

  • die entwicklungsdynamische, erweiterte Sichtweise in allem. 

  • das Niedrige als das Höchste in allem.

  • das Ewige und Zeitlose im augenblicklichen Zeitlichen und das "Jetzt und Ist " als die Ewigkeit in allem.
  • das Unvergängliche im Vergänglichen in allem.
  • das Jenseits im Diesseits in allem.
  • die Einheit und Ganzheit als Überwindung des Dualismus in allem, um vom Vielen zum Einen in allem zu kommen.
  • das Individuelle im Allgemeinen in allem.
  • das Undogmatische im Dogmatischen in allem.
  • das Unmittelbare im Mittelbaren in allem.
  • die Offenbarung in der Transzendenz vom verhüllenden befreit in allem.
  • das Gesetzmässige im Zufälligen in allem.

  • das Ausdauerstehvermögen im " nicht weiter machen   wollen " in allem.

  • die Besonnenheit im Rausch in allem.

  • das Entwicklungslicht in der Entwicklungsdunkelheit in allem.
  • mein Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg  als  

    evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi  in allem.

  • das erste Lebensbedürfnis im zweiten Lebensbedürfnis in allem.
  • das Genie der Selbstevolution  in allem.  

  • jede  immaterielle, unsichtbare Innerlichkeit in der materiellen, sichtbaren Äusserlichkeit in allem.  
  • jedes Ausseralltägliche im Alltäglichen in allem.  
  • jedes Wesenhafte im Wesenlosen in allem.  
  • jedes Zweckfreie im Zweckhaften in allem. 
  • jede Disziplinierung im Disziplinlosen in allem.
  • jede Verbesserung als die Wortsteigerung des Guten in allem.
  • das Unbeschränkte im Beschränkten in allem.
  • das Individualgeschichtliche im Geschichtslosen in allem.
  •  jede ständige Verbesserung des Alten als das Bessere, anstatt  das ständig Neue als das Bessere in allem *.

* Siehe auch Gotisches Lernprinzip 2


  • das Natürliche im Unnatürlichen in allem.
  • der universelle, entwicklungsbestimmende-Individualisierungs-Sinn im dinglich Materiellen anstatt des materiellen Gebrauchs- und Wertsinnes in allem.

  • das Überökonomische im Ökonomischen als Mittel zum   Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck) in allem.
  • die Entwicklungsmaske der physischen, sinnlichen Erschei- nungen als Mittel zum Individualisierungszweck und Ego-transzendierung in allem.
  • das Heilende im Kranken in allem *.

* Siehe auch " Rezeption Salutogenese, Geist-,Gebets- und Glaubens-  heilungen" in Entwicklungsgotik 1


  • das Glückliche im Unglücklichen in allem.
  • das Unwandelbare im Wandelbaren in allem.


  • das Entwicklungs-Kultur-Lernen im Bildungs-Kultur-Lernen.
  • das Vollkommene im Unvollkommenen in allem*

* Siehe auch " Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend, wenn es vom negativen Pol ge-

reinigt wurde. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend mög-

lich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich

der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker

und tugendhafter daraus hervor gegangen und das Böse wird

zum Guten "in Entwicklungs- Individualisierungs-Lebens-Wider-

spruch


  • das Lebensvertrauen entwickeln lernen in der Glau- benslosigkeit und ständigen Glaubenszweifel in allem.
  • die Aufrichtigkeit im Unaufrichtigen in allem.
  • Ruhe,Frieden und Freiheit im Ruhe- und Friedlosen in allem.

  • die Freiheit hinter dem Unfreien in allem.
  • das Kultur-Lernen (Ding an sich) hinter dem Bildungs-Lernen (Erscheinung) in allem.

  • das Abtragen der Lebens-Individualisierungs-Entwicklungs-Bringschuld meiner Entwicklungslosigkeit in allem.
  • das Entwicklungslernen als lebenslanges Lernen in allem.
  • das Lebensübersteigende im Leben in allem.
  • jeder Lebenskrisendruck als Wandlungshinweis in allem.
  • das lebenssubjektive, individualgeschichtliche im Le-bensobjektiven, allgemeingeschichtlichen als " mein Genie der Selbstevolution " in allem.
  • die Gewissheit im Wissen in allem.
  • die Ordnung in der Unordnung in allem.
  • die Problemlösung als Aufhebung der Spaltung in allem*.

* Das Problem als Lebensgegensatz lässt sich nicht durch Wissen

und Denken aufheben, weil Wissen und Geist auseinander gefallen sind. Alleine durch statisches Wissen lassen sich keine Probleme lösen, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungs-Irrtums-Prozess selbst organisierend erfolgt. Deshalb ist der Entwicklungslernprozess das Problem und die Lösung zugleich. Jede Krise,  jede Krankheit,  jedes Problem,  jedes Klagen sind generell gesagt immer eine Krise des dualistischen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung/ Wertewandel als mangelnde Entwicklungskonformität einer Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit, welches nie das ganze Problem erfasst (Teil- und Begrenztheit) und erst in der Einheit durch das dimensionelle Denken die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist (Ganz- und Einheit). Es fehlt durch die dualistische Zerspaltung der Zustand der Lebensübereinstimmung (" Einheits-Bewusstseins)", wo sich jedes Problem sofort auflöst, weil die Dua-

lität entfällt und durch den Bewusstseins-Modus Dualität das Pro-

blem erst entstanden ist. Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion wird das Er- und Ausgedachte zum Pro-

blem und beim mehrdimensionalen Gebrauch der Entwicklungs-

transzendierungskraft als Konkretion löst sich das Problem auf.


  • der Wert in Unwerten in allem.
  • das Mögliche im Unmöglichen in allem.
  • das Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes in einer vorbildlosen Gesellschaft in allem.
  • die Dankbarkeit im Undankbaren in allem.
  • die Berufung  in jedem Berufs-Bildungs-Karriere-Lebenslauf   in allem.
  • die Reifewartegeduld in der Unreife in allem.
  • die Sicherheit und das Verlässliche im Unsicheren und Unverlässlichen in allem.
  • der eigene Individualisierungsweg als das Entzivilisati-onslernen in der Wegevielfalt der Zivilisation in allem.
  • das Planwechsellernen im Entwicklungslebensfluss in allem.
  • die Entspannung in der Anspannung in allem.
  • das Kind bleiben als Erwachsener in allem.
  • die Entwicklungszielerreichung als Geschenk ohne zu wollen in allem.
  • Der Lebenssinn in jedem Unsinn in allem.
  • die Unabhängigkeit in Abhängigkeiten in allem.
  • die Entwicklungskonformität als Lebensübereinstimmung im Weltenlärm in allem.
  • die Entwicklungsbereitschaft in der Entwicklungsresistenz  in allem.
  • der Goldrand hinter dem Krisenrand in allem.
  • die Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung  hinter jeder Erscheinung in allem.
  • das Überirdische im Irdischen.
  • die Individualkultur in der Allgemein- und Unkultur in allem.
  • sterben lernen  in allem.

  • wo die inneren Bedürfnisse wichtiger werden, als die  äusseren Bedürfnisse in allem.  
  • die Erfassung der Entwicklungsindividualisierungsidee als der unentwickelte Möglichkeitsreichtum des Entwicklungslebens des gotischen Lernprinzips in allem.
  • die individuellen Entwicklungshinweise und  entwicklungssubjektiven Merkmale als Probierstein des Entwicklungseigenem in allem. 

  • die Entwicklungszielursachen ", warum ich da bin und warum es geschieht " in allem.

  • das Entwicklungsprinzip der Entwicklungsattribute als Entwicklungslerntugenden in allem.

  • der Entwicklungsvollzug das Höhere und Bessere zu wollen" im Hier und Jetzt " in allem *.
  • Sterben gelernt zu haben und damit richtig gelebt zu haben in allem*.

* Siehe auch " Gott ist ein Gott der Gegenwart, wie er dich findet so nimmt er dich und sieht nicht an was du gewesen bist, sondern was du jetzt bist. Wenn der Mensch sich von der Sünde gänzlich abwendet, so tut Gott, als wenn er nie in Sünde gefallen wäre " in Meister Eckhart


  • das evolutionierende Geschehen als die Wesensver- wandtschaft mit der Evolution in allem.
  • " das unten grösseres  und tieferes lernen möglich ist als oben ", weil Entwicklungsveränderungen nicht verordnet werden können in allem.
  • das Suchen wichtiger ist, als es gefunden zu haben in allem.
  • die spürbare Lebensunmittelbarkeit selbstehrlicher ist, als die abstrakte Vermittlung in allem.
  • das Wissen wofür (was ich  einmal sein werde) wichtiger   ist, als das Wissen wovon (was ich weiss, nachschlagen kann und bin) in allem.
  • das Gelehrte und Gepredigte, weil eben studiert, gegen- über dem, der das Gelehrte durch den Entwicklungs- prozess transzendiert hat, alles  " nur leeres Stroh " ist in allem.
  • das es nicht auf Wahrheit, Tugend, Werte und Wissen ankommt, weil das höchste Gut und die Entwicklungs- reife sich nicht damit erreichen lässt, sondern um die Befolgung des Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens und dadurch alles erreicht wird in allem.
  • dass jede Bildungsinvestition und gut gemeinte Be- lehrung gegenüber der geschenkten Individualisierungs-Entwicklungsreife gegenüber ein Nichts ist in allem.
  • dass es nur auf zeitlose, tragende und ewige, individuelle Wahrheiten und nicht auf den zeitlichen Tageslärm und funktionierende Wahrheiten ankommt.
  • dass, wenn das Leben seinen Sinn(auftrag) nicht be- kommt, alles Gelernte und Besitzende sinnlos gewesen war.
  • dass es letztes Endes nur auf ein evolutionäres Lebens- lauf- ,individualgeschichtliches-,Allzeitnutzungs-, Gottesverständnis im Handlungssinne vom Meister Eckhart ankommt.
  • dass der einzelne Mensch in seine Entwicklung hineinge- stellt ist, die ihn nicht zur Ruhe kommen lässt, weil Ruhe und Frieden aller Unruhebewegung Suchziel bleibt.
  • dass eine Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit nicht ignoriert werden kann,
  • dass, wenn der Mensch am Ende seines Lebens Rechen- schaft abgeben und nur die Frage beantworten muss, ob er sich entwicklungs-individualisierungsehrlich geblie-ben ist.
  • dass das Gotische Lernprinzip  als das Entwicklungs-Kul- tur-Lernen (Tiefe,Zeitlosigkeit und Tranzendenz) und nicht  das Bildungslernprinzip als das Bildungs-Kultur-Lernen (Breite, Zeitgeistigkeit und ohne Transzendenz) das Lernen der Zukunft ist in allem. Weil die Zukunft der Bildung aber Entwicklung heisst, ist nur die Entwick-lungs (vorbild)kompetenz wichtig. Deshalb ist das Ent- wicklungs-Sozialisierungs-Lernen oberste Bildungs- pflicht *.

* I.) Diese Entwicklungseigenschaften in allem brauchen nicht aus-

wendig gelernt zu werden und zu allerletzt braucht man sie eigent-

lich nicht zu kennen, weil diese bei Entwicklungsreife in allem na-

turgemäss gegeben sind, von selbst ausbilden und aus sich heraus wirken.


II.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


III.) Siehe auch evolutionäre Allzeitnutzung


IV.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


V.) Siehe auch Bringschuld einer Entwicklungs-Individualisierungs- losigkeit


VI.) Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi


VII.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


VIII.) Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen


IX.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg

 

> Das Leben künstlerischer Formen wird von zwei wider-

strebenden Prinzipien beherrscht; einem schöpferischen-originalen und einen konservativ-traditionsgebundenen dialektischen Prinzip. Die Destruktion im Gotischen ist zugleich die Formwerdung, die das  Objekt vernichtet, um etwas neues zu schaffen, weil immer nur das eine durch

das Andere gefunden wird. Die Gotik ist ein Instrument

des Glaubensstrebens sich Gott anzunähern, während Entwicklung ein Instrument des Strebens zur Individuali-

sierung ist auf seinem Entwicklungs-Lebensweg immer "gottähnlicher " zu werden d.h. mehr zum inneren Frieden der Lebensübereinstimmung zu gelangen. Die gotische Symbolsprache (Primärsymbolik) und der alte Bedeu-

tungssinn bekommt durch die Interpretation des Ent-

wicklungs-Individualisierungslebens- (Sekundärsymbo-

lik) einen neuen Sinn. Für den mittelalterlichen Menschen

ist die dingliche Welt überhaupt nur als Symbol verständ-

lich für die einzige ontologisch gültige Bestimmung der Wirklichkeit, weil er jenseitszentriert war. Jeder gotische Begriff, jedes Baumerkmal, jede gotische Form, jede

Allegeorie, jedes Gleichnis, jede Symbolmetapher hat

ihre eigene Gottes- und Entwicklungs-Individualie-

rungs-Wahrheit*.


* I.) " Bei der Gotik ist nicht jede Form wie die andere, jede Form erscheint spontan geschafften und selbst dort wo ihr Charakter konventionell festgelegt ist, von einem subjektiven Willen durch-

bildet. Dadurch kommt in jede Form ein eigensinniges geniali-

sches Eigenleben. Nicht die Wiederkehr des Gleichen ist das

Prinzip der gotischen Bauweise, sondern die Abwandlung eines Formenprinzips durch viele Möglichkeiten. Nicht Regelmässigkeit erstrebt, sondern Mächtigkeit, Freiheit und Fülle. Das wesentliche

in der gotischen Form sind nicht das Gesetz und Regel,  sondern

die unmittelbare Ausdruckkraft "*.


* In Textanlehnung  Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist


II.) So wie nicht die Wiederkehr des Gleichen das Prinzip der goti-

schen Bauweise ist gelten als Metaphervergleich z.B. Traueran-

zeigen. Diese sind ein überholtes, zeitwidriges Spiegelbild einer

oft nur entwicklungslosen Vergangenheit, wo der Verstorbene nur

alt und älter geworden geworden ist. Jeder kennt die vielen all-

täglichen Todesanzeigen, welche die Unternehmen für ihre ehemaligen Mitarbeiter inserieren." Über 48 Jahre bis zu seiner Verrentung hat er seine Arbeitskraft und ausgezeichnetes Fachwis-

sen zur Verfügung gestellt. Seine Zuverlässigkeit über Jahre gilt

unser Dank. Er war ein vorbildlicher Mitarbeiter, der eine uner-

setzliche Lücke hinterlassen hat .... usw". Aus der Entwicklungs-

brille betrachtet sind achtundvierzig Jahre in gleicher Berufs- und Tätigkeitsausübung "verlorene Jahre" . Das Leben ist auf Wachs-

tum, nicht auf Wiederholung und Beharrung ausgerichtet. Wieder-

holung als Kreislauf und " alle Jahre wieder " ist ungeschichtlich

und entwicklungsarm. Das Signum für Entwicklung ist die Spirale.

Der Mensch ist nicht dazu geschaffen worden, wie ein Zirkuspferd

in der Manege immer wieder im Kreise herum zu laufen. Als Indi-

viduum ist er einzigartig und nicht austauschbar.

 

III.) Die Gotik als Form erhebt  den Anspruch, den alten, substanzi-

ellen Glauben wieder herzustellen (religionsbildende Form-Trans-

zendierungs-Kraft des traditionellen Christentums) zur Entwick-

lung erhebt den Anspruch, den substanziellen Entwicklungs-Le-

bens-Glauben wieder herzustellen (entwicklungsbildende Form-Transzendierungs-Kraft des Urchristentums).


IV) Das Straßburger Münster z.B. repräsentiert architektur- und

kunst geschichtlich die Individualgotik und gilt in der entwicklungs-

symbolischen Weiterentwicklung als formschöpferischer Ausdruck für die Entwicklungs-Individualisierung. Das bedeutet in der Kon-

sequenz,dass sich jeder Einzelne in dieser Kathedrale wiederfin-

den muss als sei diese nur für ihn geschaffen worden. Dass Individuelle kann aber nicht gesucht werden und intellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende ist.

V.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt Nr. XX " Gotische Entwick- lungs-Individualisierungs-Eigenschafts-Tugenden und Entwicklungs-Lern-Grundprinzipien sind " im Gotischen Lernprinzip


VI.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer

gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster

VII.) Christlich interpretiert ist die Welt eine Lehre von Gott und Gott leuchtet aus allen Dingen. Das Niedrige ist nur da um zum Höheren (Gott) zu gelangen und in allem seinen Gott zu begreifen als Gleich-

nis, welches auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck, als " Gottese-

benbildlichkeit ". Alles ist nur da, um zur Entwicklungsreife zu

seinem einzigartigen Entwicklungs-Lebens-Suchweg in der evolu-

tionaeren,säkularen Nachfolge-Christi  zu gelangen. Gott gibt

alle seine Gaben, damit er sich selber geben kann. Es ist die gegen-

seitige Durchdringung materieller Wirklichkeit und " göttlichem Dasein". Das Entwicklungswesen in den Dingen erkennen, heisst

Gott erkennen. Vor Gott ist nichts leer und alles ist Zeichen für ihn. Jede Natur ist Gottes voll, um darin seinen Gott zu erkennen und

alle Dinge auf ihr Höchstes hin zu vollenden.


VIII.) Nach Meister Eckhart  ist jegliche Kreatur ist Gottes voll und ein aufgeschlagenes Buch.Wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen .


IX.) Im Kern geht es ist um die Feststellung Meister Eckharts, das
jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdisharmonie, jeder Konsum,
jede Technik, jede Unterhaltung, jedes Problem und Krise, jedes
gute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung,  jede Empfindung, jedes Leiden,jede menschliche Begegnung, jede Ichbezogenheit, jedes Konsumierbare, jedes zweckdienliche seine eigene Gotteswahrheit hat und automatisch
zur Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit wird,wenn diese nicht als Zeichen und Mittel zum Individualisie-
rungs-Sinnzweck verwendet wird, welche auf Höheres verweisen,
was verwirklicht werden soll. Es sind alles nur Wegweiser,  Hilfen
Probiersteine und Mittler für den Weg  nach oben was den Men-
schen übersteigt und sind  nur je nach kultureller Affinität Mittel
zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, welche nicht
an die Seele heranreichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann ist

es möglich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwin-
den und zu einem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller
Unruhebewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen, und dieses Eine ist Frieden, ein weltlich Ding und geistiger Stand zugleich. Alles wird
in der Absicht getan, es zu überwinden. Die Säkularisierung wird religiös begriffen.


>  Die Entwicklungsidee ist aus dem Geist der Gotik gebo-

ren und findet  im Geist der Gotik statt. Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegen-

seitig. Eine Kultur gilt nicht abgeschlossen, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt, was über den Menschen hinausweist und er dazu fähig sein kann, wenn

er sich entwickelt. Nur soweit uns etwas noch aus einem Werk anspricht, ist es für mich lebendig und es wird damit die Vergangenheit aufgehoben. Solange es mich lebendig anspricht ist, wird es kulturell und nur darauf kommt es an. Die Gotik hat nie ihren vermittelnden und höher weisenden " Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck-Gleichnis-Chiffre-Prüfstein und Selbstserziehungs-Charakter-Hinweis"  verloren, um sich in der Auseinandersetzung der Individual-

entwicklung ein anderes Gegenüber als Bestätigung und Lebenssicherheit ausserhalb der Gesellschaft zu suchen,

weil das Leben auf etwas begründet sein muss, was das Leben übersteigt und das Absolute ausserhalb der Relati-

vität dieser Welt liegen muss *.


*I.) Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale

als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Alles ist als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck vergleichbar. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzu-

dringen, um hinter die Form zu gelangen. Ob dieses Suchen  durch

die Vernunft (Scholastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich.


II. " So beherbergt die gotische Welt gleichsam unter einem Dach Mystik und Scholastik. Was die Dombaumeister in Stein empor führten, das entspricht auf philosophisch-theologischer Ebene den nicht minder kühn errichteten Ideengebäude, gestützt auf die Philosophie von Platon und Aristoteles, sowie auf die arabische Welt vermittelte Wissenschaft " *.


* Quelle aus " Die deutsche Mystik, Gerhard Wehr, Anaconda Verlag

GmbH, Köln


III.) Viele gotische Kathedralen gehören zum Weltkulturerbe. Was einen Gott näher und zu Gott bringt, wird als das Wertvollste und als Juwel der Mensch- heit betrachtet.


IV.) Siehe auch " Materie wird zu Geist, so lässt sich das Wesen der Kathedrale zusammenfassen. Vom Baubeginn (Geburt) angefangen spiegelt die gotische Kathedrale bis zu ihrer Fertigstellung (Ent-

wicklungsziel) mit ihrer wechselhaften, krisenhaften, gottver-

trauenden, langjährigen Bau-Sieger-Geschichte metaphorisch und symbolhaft die Entwicklungs-Individualisierung-Geschichte eines jeden Einzelnen wieder. Nichts menschliches ist ihr fremd. Deshalb besucht man immer und immer wieder die Kathedrale. Das ist der Punkt, den es zu begreifen gilt und nur das ist das Geheimnis des Straßburger Liebfrauenmünsters. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt

doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) (Erlösungs)Sehn-

sucht nach Selbstsein einer Entwicklungs-Individualisierung. Es ist

die wahre Lebensquelle als Besuchermotivation und die Bauar-

chitekturfakten und Wissens-Zahlen sind nur zweitrangig. Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff" " in Zukunft Strassburger Muenster"


V.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und  auch der Evolution unterworfen. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, technischen und materi-

ellen Fortschritt weiter so festhalten, als wenn es absolut wäre.

Georg Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These vom Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist, in der die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform nicht mehr der Verkleidung eines Kunstwerkes z.B. Architektur, Musik, Philosophie, Malerei, Religion, Dichtung, Schriftstellerei, Wissenschaft  bedarf, wenn es mit der Kunst oder Religion  nicht mehr weiter geht und diese keinen wirk-

lichen, tieferen Einfluss mehr auf die kulturelle Entwicklung des Einzelmenschen haben. Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen

und der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums als Kultur-

träger bedarf wie zum Beispiel die Wahrheits-Individualisierung

durch das gotische Lernprinzip.


VI.) Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle

der kulturellen Werte lebten ursprünglich nicht aus sich selber heraus, z.B. die Brandenburgischen Konzerte von Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vin-

cent van Gogh oder eine gotische Kathedrale sondern diese waren

nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Men-

schen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel

zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll. In kulturellen Entwicklungsphasen der Menschheit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwicklungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle Medium genauso zutreffen wird.


VII.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Ent-

wicklungslebenskunst (Natur), die akademische Kultur zur Selbst-

kultivierung erhöht und z.B. das Musikgeschichtliche wird zum Individualgeschichtlichen. Es wäre eine Kultur, welche den ganzen Menschen erfasst, wo von Friedrich Schiller und alle Romantiker immer nur geträumt haben. Die Rahmenbedingungen für die indi-

viduelle Entwicklung als die Entwicklung des Weltgeistes (Hegel),

der persönlichen (Selbst)erziehung  des Menschen (Herder) in

der (Entwicklungs)freiheit (Kant) als Ganzes ist jetzt erst möglich,

weil wir in der besten aller(Entwicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraussetzungen und potentielle Individualisierungs-Entwick-

lungsmöglichkeiten geschaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und die ver- gangenen, gedachten, philosophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet.  Im abendländischen Denken gab es immer wie-

der Umbruchsituationen, an denen sich die Weichen für eine neue Erkenntnisrichtung  stellten und die zukünftige Entwicklung aller festlegte.

 

> Die Details der Formensprache der Gotik sind identisch mit den Eigenschaften der Entwicklung als die Formensprache der Lebensentwicklung. Die Gotik lebte und wurde erst ge-

lebt von den ständigen Verbesserungen des Jetzigen, was auch das zentrale Wesensmerkmal der Entwicklung ist.

Der unruhige Geist der Gotik der unruhige Geist der Ent-

wicklung ist, weil die Ruhe aller Suchunruhe Ziel ist. Er bil-

det die Beziehung aller Bauteile zum Ganzen und zu

seinen Teilen. Das Prinzip der Gotik ist der dynamische Sturm und Drang als das schöpferische Lebensprinzip, um alles zu beleben als der Sinnzweck des Lebens und der gotische Kunstformwille in erster Linie motivierend vor-

bildhaft zur Nachahmung zwingen möchte. Die Formen

und Schönheit einer gotischen Kathedrale werden neben-

sächlich das durch die Dynamik ausgelöste Glücksgefühl

und ein " Emporgehobensein " als transzendale Erfah-

rung. Die gotischen Kathedralen für das Gebet und den Gottesdienst (Funktion) werden zu gotischen Kathedra-

len für die Reflektion und stehen im Entwicklungsdienst (Individualsinn) und werden zu einem einzigartigen Le-

bensgefühl (Identifikation). Ursprünglich war jede Kunst

eine formenschöpferische, mit deren Abbild die Gottheit angebetet wurde. Und diese Formen nahmen immer go-

tischen Charakter an, weil sie aus der Sehnsucht, der Le-

bensschwere, der Unruhe, der Angst und der Unsicherheit des Menschen entsprangen, der polare Widerstreit

von Gott und der Welt als Fundamentaltheologie *.


* I.) Alle  Formen,  welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer- und Schnitzer-

kunst bspw. ist eine tief ernste, fast düstere Stimmung gemein-

sam, weil die Menschen der Gotik von Unglücken und der Pest verfolgt waren. Sie hatten Sehnsucht nach einer besseren Welt im Jenseits. In ihrer Not und Verzweiflung suchten sie Trost und Hilfe

bei den Heilmitteln der Kirche. Nur so sind die asketische Ver-

geistigung und der der fanatische Baurausch zu verstehen.


II.) Die Mystik des Kirchenraumes einer gotischen Kathedrale entspricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott in der mystischen" Eins-Werde-Erfahrung " findet sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathe-

dralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Lichtdurch-

flutung wieder. Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der

Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.


> Die Gotik steht für das Frühlingshafte, Zukünftige und 

den Aufbruch und Erneuerung  einer Entwicklergenera-

tion. Gott ist immer jung und der Teufel ist alt. Es ist der tiefe, hintergründige, gotische Aufbruchsgeist und Ent-

wicklungs-Gesamtsinn der Kathedrale in geistiger Anleh-

nung an Meister Eckhart " Einen Menschen zur Entwick-

lung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt erschaffen ". Die Gotik ist ein ewiges Jugendideal, idealstiftend wie ein Winnetoufilm von Karl May (als Wertverkörperung für Frieden, Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte), eine

neue Bewegung wie der olympische Gedanke (Ideale des Altertums als kulturelle Erziehungsziele und eine Idee)

oder vergleichbar mit Goethes Briefroman " Die Leiden

des jungen Werthers, der einen neuen Sturm- und Drang einleitete (als Gegenpol zum " Establishment ", den ver-

steinerten, stockkonservativen, gesellschaftlichen Ver-

hältnissen und überkommenen Lebenstraditionen) und

gibt der Jugend ihre Würde und ihre Zukunft zurück. Der Glaube an einen Stern ist der jugendlichen Seele eigen *.

* I.) Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr ver-

ändern. Der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner Sehn-

sucht nach Selbstverwirklichung der Entwicklungsindividualisie-

rung als die wahre Lebensquelle.


II.) Die Jugend wird nicht ohne Entwicklung der Immanenz und wenn er nicht mehr transzendieren kann, überleben können und wenn

sich der Mensch nur auf seine materielle Bedürfnisse, seine Wün-

sche und " das es nur so weiter geht und ich kann bleiben wie ich

bin ", ausrichtet .


III.)  Es ist wieder ein Quantensprung von bspw. Kants entwickelten kategorischen Imperativ als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde " zum gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kategorisch ist.


IV.) Wenn einer seinen Entwicklungs-Vorbild-Weg gegangen ist, hat

er wirkungsquantenphysikalisch den Weg frei gemacht für andere

als das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische Rea-

lität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raumex-

pansion gibt jedem die Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzu-

treten, wenn dieser auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet diese schöpferische Möglichkeit (durch Selbstentwick-

lung) wahrzunehmen. Wenn der Endpunkt von einem Menschen verwirklicht wurde, so stellt dieser Mensch stellvertretend auch

für seine Gattung das Endprodukt der Evolution dar.  Wenn es

einer erreicht hat, ist es  für alle erreicht und erreichbar gemacht.

Der Dichter Friedrich Schiller würde sagen;  " Was einer im Reiche

der Wahrheit erwirbt, hat er für alle erworben*.


V.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


VI.) Siehe auch  " Evolutionärer Zeitbegriff Albert Einsteins " in evolutionäre Allzeitnutzung


VII.) Siehe auch " In eigener Sache " in Entwicklungsgotik


> Die gotische Kathedrale kann als ein Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg zu sich selbst (Gottannäheung)

in einer evolutionaeren, säkularen Nachfolge-Christi ver-

standen werden, was in Entwicklungsgotik 1 bis  Entwick-

lungsgotik 9 rezipiert  wird, wo das traditionelle Christen-

tum zum Entwicklungslebenstun wird. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Pro-

zess-Bewusstseins-Schaffensakt nicht trennen und ist,

wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der per-

sönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen,

die der Mensch braucht. Die religiöse Deutung  der Evolu-

tion (" Gott will sich in jedem einzelnen Menschen selbst werden ") als die Entwicklungsindividuation ist das, worauf es nur ankommt. Es ist der kleine Unterschied ob Religion

als Konfession gelebt wird (ausserhalb von mir) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb von mir) und " die Dies-

seits-Jenseits-Spaltung " transzendiert wird, die erst die Religion notwendig macht.


Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(ge-

schichte).  Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottesverhältnis. Sollte der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger ge-

wesen ist, was die anderen gemacht haben,  nach seinem Bekanntheitsgrad, wie viele Tore einst z.B. als Fuß ballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bankkontostand, welche Position, welchen Beruf und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte und wie löblich die Grabrede des Pfarrers gewesen war, sondern nur nach seinem persön-

lichen Gottesverhältnis d.h., ob er sich treu und entwick-

lungs ehrlich geblieben ist (sterben in der Lebensaus- einandersetzung gelernt hat), das Bessere und Höhere im Hier und Jetzt gewollt und egoistisch war für andere. Nur

jeder Einzelne ist vor Gott gestellt und wird in Auge in Auge gefragt, ob er seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen gefolgt ist, seiner  Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Bringschuld  der Entwicklungslosigkeit nachge-

kommen und in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi  seinen Entwicklungsweg gegangen ist. Dieses ist

das einzige, was  den Menschen begründet und seinen Lebenssinn ausmacht*.


* Jeder einzelne Mensch ist vor Gott gestellt und erlebt die Nähe des Todes aus seiner eigenen, höchst individuellen, einsamen Sichtweise und ist auf sich selbst zurück geworfen. Der Einzelne kann nur seinen Weg  einsam und ganz alleine in dieser Grenzsituation beschreiten, " schwimmen oder untergehen "," zerbrechen oder aufbrechen" und hoffen bis zum Schluss auf ein Wunder und sich überraschen lassen. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die

nichts gleich sind, sind Gott gleich ". Der Gottesbegriff wird religiös

aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelnd nach Meister Eckhart interpretiert. Gott wirkt sich selbst, sucht

nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein gelebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar. Im selbstwirken-

den Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er muss  Mensch werden, um sich selbst sein und selbst wer-

den zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Werde-Ausdruck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist  Gott mir näher, als ich ( " mein Ego ") mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist,

das Gott etwas " Grosses und Bleibendes " mit mir vor hat und ich vom Ganzen her gesehen notwendig bin. Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plastizität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaftliche Zweifel gibt. Jedes Individuum ist  ein Teil des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip).


II.) Siehe auch Individualgeschichtliches  Gottesbegriffs-,Entwick-

lungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckhart


> Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebens-

systems und den Genius der christlichen Religion in le-

bendiger, Entwicklungsgestalt, welches jedem Einzelnen ungeheure Energien zur Vervollkommnung mit gegeben

hat. Kein anderer Baustil wie die Gotik hat mit einer sel-

ten erreichten Schwungkraft und Tiefenblick die Entwick-

lungsfacetten der religiösen Unruhe und neuen religiösen Bewegung als Entwicklung aufgezeigt und diese Lebens-

empfindung ist der Entwicklungs-Individualisierungs-Fingerabdruck eines jeden persönlichen Lebensweges. Es sind die Türme der gotischen Dome, welche in den Himmel ragen als (Strebe)willen zur Höhe und Zeichen, die Him-

melsnähe zu verkürzen als Sehnsucht der Schöpfung, in

den Gottesursprung als den Anfang zurückzukehren. Beim Bildungs-Kultur-Lernen schule ich mich an grossen Gedanken anderer, aber beim gotischen Lernprinzip des Entwicklungs-Kultur-Lernens  arbeite ich mich an hohen Gedanken an-

derer empor. Beim Bildungslernprinzip wird eine Antwort

auf meine Problemfragen erwartet, aber die Probleme bleiben bestehen, während beim gotischen Lernprinzip das Leben meine Problemfragen beantwortet und die Probleme lösen sich von selbst  (vom Selbst her) auf, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungsprozess selbst-

organisierend erfolgt *.                                                    


* I.) Jedes Problem ist generell gesagt immer eine Krise des partiel-

len, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung

als mangelnde Entwicklungskonformität), welches nie das ganze Problem erfasst und erst  in der Einheit die Spaltung aufgehoben

und das Problem gelöst ist. Der Entwicklungslernprozess dient

dazu, den Wissensdeterminismus und Begriffsdualismus des Problems als Weltwissen in der Transzendierung aufzulösen, weil

das Wesen (Ursache) und die Erscheinung einer Sache (Wirkung)

nicht identisch sind und sich erst dadurch das Unwissenheitspro-

blem als fehlende (Lebens)übereinstimmung (Unfreiden) ergibt.

Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion

wird das Er-und Ausgedachte zum Problem und beim mehrdimen-

sionalen Gebrauch der Entwicklungstranszendierungskraft als

Konkretion löst sich das Problem auf.


* Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Reizung unserer Sinnesorga-

ne durch Lichtwellen und Moleküle die einzige Quelle unserer

Informationen zur Welt sind. Bewusstseinsentwicklung wird als

die Wahrnehmung von Veränderung definiert und es ist der Ent-

wicklungs-Lebens-Werde-Formwille-Prozess in der Geistdurch-

drungenheit, wo dieses Bewusstsein gebildet wird. Der Entwick-

lungslernprozess ist eine dynamische Auffassung der Formener-

fassung als Prozessprägekraft des Formens, wo das Gestaltlose, Innerliche des Entwicklungsgeschehens durch Transzendierung "

als Kernspaltung des Individualisierungs-Seins( Individual-Logos) "

zur Wissens-Form-Klarheit transformiert wird, wo das Innerliche veräusserlicht und eine Nichtform in eine neue (Wissens)form gebracht wird. So erfolgt wissenschaftlich unscharf gesagt in

der " Entwicklungs-Auseinandersetzungs- Prozess-Bewegung " die Neuschöpfung im und durch das Licht. Licht ist die eigentliche Substanz von allem was wir in der Raum-Zeit-Realität wahrnehmen. Licht hat transformatorische, transzendierende Eigenschaften und

ist das Prinzip für alles.  Licht ist Mittler zwischen körperlichen und unkörperlicher Substanz als das schöpferische Prinzip, das alles Wachstum auf Erden hervorbringt.

II.) Siehe auch " Gewissenentscheidung als Problemlösung " in  Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Gewissen

III.) Es  ist der Drang alles weiter zu entwickeln, was kennen gelernt wurde. Es ist die Verbesserung des ehemals Besten. Es wird alles

getan in der Absicht, um es schlussendlich zu überwinden, um zum Frieden zu gelangen.

IV.) Wenn alles als Entwicklungs-Sinn-Mittel zum Individualisie-

rungs-Zweck und als Chance der Weiterentwicklung gesehen wird, lässt sich dieses mit einer Vincent van Gogh Metapher vergleichen, der erst mit jedem neuen, gemalten Bild zur Meisterschaft gelangt

ist und sich zur Meisterschaft als die Reifephase seiner Bilder hoch gemalt hat. Kulturelle Schöpfungen, wo die " Seele " ihre Ruhe

findet, sind z.B. die sixtinische Madonna oder das klassizistische Parlament in Wien, Suchunruhe dagegen strahlen Vincent van 

Goghs " Sternennacht " oder die " Westfassade" des Straßburger Münsters aus.


V.) Im Mittelalter war es meistens eine ilIusion " vom Vielen zum Einen " zu gelangen, weil die Mehrzahl der Menschen arm waren, noch nicht einmal das Lebensnotwendigste hatten und die wenigsten lesen und schreiben konnten. Man muss erst etwas haben und sein, um es zu überwinden. Alles Maßlose und entwicklungsüberflüssige

ist entwicklungshemmend " aber als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck " dienend. Dieses ist erst heute gegeben und deshalb auch

erst heute möglich. Deshalb ist das heute die beste aller Zeiten.


VI.) Der gotische Geist als religiöse Kraft ist immer die Vertikalrich-

tung. Was er auch immer bewerkstelligt, es drängt ihn die Massen

zu türmen, die Formen steil hinaus zu führen und sie nach oben zu-

zuspitzen. Er denkt den steineren " Babelgedanken " des hoch

hinaus *.


* Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.

 

VII.) Die Gotik ist ein in Frankreich entwickelter Baustil um 1280

als " opus francigenum " * .


* Siehe auch Zukunft Straßburger Münster

 

VIII.)Von der Bezeichnung der Kathedrale als "Dom" in Norddeutsch-
land und "Münster" in Süddeutschland als Bischofskirche einer

Stadt, was von der  Eindeutschung des lateinischen Namens von Kloster abgeleitet wird zur heutigen Fortsetzungssinnlinie, wo

die Welt zum Kloster wird, weil alles als Mittel zum Individuali-

sierungs weck dient, welches auf Höheres verweist, was den Menschen übersteigt und verwirklicht werden soll (Gott zur Ehr). Deshalb geht jeder Entwicklungsweg eines jeden Einzelnen nur

über und durch die gotische Kathedrale, ohne das der Begriff "Klosterwelt" negativ belegt ist.
 

IX.) Viele hunderte von Jahren bis zum 19.Jahrhundert fanden die go-

tischen  Kathedralen kunsthistorisch kaum Beachtung, als wenn diese für die Kunst nicht vorhanden gewesen wären. Das griechische Bauideal hat über sie hinweg gesehen. Erst mit Johann Wolfgang Goethe, der einen Gotikrausch entfesselte und die Nachahmung

der epigonenhaften Romantik des 19. Jahrhunderts, rückte die

Gotik wieder in einen baugeschicht-

lichen und kulturhistorischen Mittelpunkt.

 
X.) Selten hat sich der Geist der Gotik unbedingter und grösser im Plan offenbart, als in den Pyramiden *.

 

* Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.


XI.) Der persönliche Entwicklungsweg kommt in der Bibel nicht vor. Die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der eigene Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg. Der einzige Heilsweg geht dann nicht mehr nur über Christus, sondern im persönlichen Verhältnis zu Gott durch Entwicklung, wo sich im persönlichen

Entwicklungsprozessweg in den Lebens-transzendierungsüber-

windungen als Christusnachfolge das  persönliche Heil vollzieht.

Der Lebensprozess gilt als Metapher für eine immer gültige und natürliche Bedeutung des Lebens- und Leidens Christi. Die Gotik

steht als Symbol für die " dunkle, bleierne Entwicklungs-Lebens-Individualisierung-Krisenseite " des eigenen Entwicklungsweges

(als säkulare Nachfolge Christi in der veränderten, geschichtl-

ichen Situation), den Gott bei Entwicklungsreife für jeden vorge-

sehen hat und gangbar ist, weil dieser gegangen und der Weg frei gemacht wurde für alle*.


*1.) Nur über Armut, Entbehrung und  Leiden ging  bisher  der Weg aller Religionen ins Göttliche. Erst das  Leiden hat der Menschheit

das  Gefühl der Religion, den Gedanken eines  Gottes  erschaffen. Mystische Erfahrung ist ohne den Durchgang von Leiden nicht zu erreichen. Deshalb sind alle Formen, welche die Gotik hervor-

bringt, Formen des Leidens. Die Mystik des Kirchenraumes ent-

spricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische

Suche nach Gott in der mystischen Eins-Werde-Erfahrung fin-

det  sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Licht-

durchflutung wieder. Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.


 2.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes. Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen. Wer auf sein Leid  tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe

sind steigendes Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn  und die  Notwendigkeit des Weltleidens


3.) Nach dem  Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd  nur jeder Schmerz,  den zu überwinden, wir  Kraft besitzen. Es war für

ihn nicht der   Tribut, den man  zahlen muss um das  Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen  wie bspw. bei Pascal (dass die Krankheit der natürliche, glückliche Zustand  des Christen sei) und Kierkegaard

und so vielen anderen christlichen Philosophen. Der Schmerz war für ihn eine  Macht und mit dem man sich furchtlos mit  allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war  für  Nietzsche eine  Schule der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss  mehr als die Weisesten wissen können. Erst im  Leiden  weiss

man wer man ist. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Gesundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr erleben und entdeckte das Leben  gleichsam neu. Das Notwendige

gilt nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je  mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je  grösser sein Leiden, weil die gestalterischen Kräfte sich abstosssen.


4.) " Ohne Leiden bildet  sich kein Charakter  "*.


* Freiherr von Feuchtersleben


XII.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer der eigene, gegangene Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Welt " in Evolutionäre Nachfolge Christi


XIII.) Siehe auch " Gotisches Lernprinzip in der Berufs- und Ar-

beitswelt " in vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


XIV.) Siehe auch Vom Bildungs- zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XVI.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


XV.) Siehe auch Bringschuld einer Individualisierungs-Entwicklungslosigkeit


XVI.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip 
  

XVII.) Im persönlichen Entwicklungs-Individualisierungsweg erfüllt

sich die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Fried-

rich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts und Ego (Spaltung und nur Teile), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles und egoistisch für andere (Aufhebung der Spaltung und das Ganze). Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu werden. Ich bin mich selbst, mehr kann ich nicht sein, denn wer glaubt etwas zu sein,

hat aufgehört zu werden. Wenn ich Arzt, Quantenphysiker oder Baggerfahrer bin, aber das sind viele andere auch und das ist kein Alleinstellungsmerkmal einer Individualisierung. Es ist der Ent-

wicklungsverlauf " von der klassischen, kartesianischen, dualis-

tischen Denkformel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehr-

ten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickle mich, deshalb werde ich ". Was ich einmal wollte war immer Le-

bensunruhe und Lebensirrtum, was ich nicht wollte, war Frieden

und Problemlösung. Frieden ist auch immer Ursache und Wirkung zugleich. Die Vision des Werdenden ist mächtiger als die Bestands-

aufnahme des Gewesenen. Der Mensch ist kein fertiges und voll-

kommenes Wesen, dessen Entwicklung z.B. im Alter abgeschlos-

sen und vollendet ist, sondern er ist noch unfertig, unvollkom-

men und befindet sich inmitten einer Entwicklung auf etwas ande-

res und höheres angelegt ist, als er es heute darstellt. Es ist die produktive Unzufriedenheit als der spannungshafte Bezug zum Ganzen, welcher mich in Lauf hält.  Dann ist der Quanten-

wechselsprung vom äusseren, materiellen, entwicklungsarmen

Ich-Bewusstseins-Geist Zeitalter zum inneren, geistigen Transzen-

die rungs-Selbst-Bewusstseins-Zeitalter der Entwicklungs-Individu-

alisierung erreicht.


XVIII.) Der Individualismus als die Entwicklungseinzigartigkeit ist

das herrschende Prinzip der Welt. Jeder Zerfall der menschlichen Gesellschaft beginnt mit dem Aussterben des Einzelnen, weil der Gesellschaftsmensch evolutionär betrachtet eine Fehlgeburt ist.

Der sich entwickelnde Einzelne ist der Schlüssel für  alles, weil ein Staat, eine Gesellschaft als anonyme Masse sich nicht kulturfähig

ist und sich nicht entwickeln kann. Die Entwicklungszielrichtung verläuft vom Gesellschafts- und Zivilisationsmenschen zum Ent-

wicklungskultur- und Individualisierungsmenschen.


XIX.) Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach,

die Gesellschaft orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird

und moralische Autoritäten fehlen. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwirkung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos

ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und

nicht umgekehrt. Weil aller Sinn durch das eigene Leben entwi-

ckelt werden muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder wel-

che Weltanschauung und Lebensentwurf auch immer einem

sagen, wozu man lebt.


XX.) Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mit-

glied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ".

Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort. Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas  Schlechtes zu tun ". Immer waren es Genies der Selbstevo-

lution, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen ein-

geleitet haben.


XXI.) Deshalb gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wis-

senschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt eigentlich sinnlos und damit am Leben vorbei gelebt

und hat nicht selbst gelebt. Deshalb darf für das Individualisie-

rungsstreben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu

lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Wider-

stand zu heftig, kein körperliches Leiden ein Grund, keine Nieder-

lage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und kein gesellschaftliches Anpassungs-

normverhalten ein Hindernis und nur ich der alleinige Schuldige

bin. Wo andere nur Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Gründe, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Mög-

lichkeiten und bin stärker als die stärkste Ausrede. Wer das tut,

der hat er soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel mehr. Auch wenn jeder sagt, dass es unmöglich ist und weil ich dieses nicht weiss, mache ich es trotzdem.


XXII.) Es gilt in Anlehnung an das Wort von Meister Eckhart: " Einen Menschen zur Entwicklung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt zu erschaffen ". Entwicklung wird als etwas Lebendiges angesehen was erschafft, während die erschaffene Welt als leblos und vergäng-

lich betrachtet wird und dem inflationären Wertewandel unterliegt. Deshalb ist jede Neuschöpfung dem Geschaffenen überlegen und entzieht sich der Gefahr, dass z.B. eine Lebensleistung durch den Zeitgeistwandel entwertet wird. Darüber hinaus gilt der niedrige Geldsinn nur als Mittel zum höheren Entwicklungs-Zweck-Sinn und  nur das  Entwickelte ist für  ewig. " Deshalb ist ein Stück Entwicklung mehr wert, als die ganze Welt ".   

 

XXIII.) Das neue Jugendverständnis ist nicht eine Sache der Anzahl

der Lebensjahre, sondern ausschliesslich eine Sache der inneren

Einstellung und des Lebensgefühls im Sinne von Aufbruchstim-

mung, Suchbewegung und Lebenssinngebung, von Formbarkeit

und Entwicklungsveränderung und nicht festgelegt, nicht besser-

wisserisch, sondern lebenseinsichtig im Sinne von " nur der Dumme weiss alles besser ". Es ist ein stiller Entwicklungsprotest gegen die versteinerten, erstarrten, lebenssinn-,entwicklungs- und individualgewissenlosen Lebensverhältnisse,  Anpassungs- und Vereinnahmungszwänge und leeren Gewohnheitstraditionen. Das Individualisierungsstreben als vorherrschendes Sturm- und Drang-Jugendverständnis als erste Jugend kommt das Entwicklungs-Sinn-Jugendverständnis als zweite Jugend hinzu, als Symbol für persön-

liche Wandlung, " das Kind im Jedermann ", ein Aufbäumen gegen

die gesellschaftliche, verantwortungslose " lahme Rentnerrolle "

und kulturelle Selbstentwicklung. Der Ruhestand als Arbeitsend-

ziel (bei der Rente angekommen) wird zur Lebenszielsetzung, um diesem einen Sinn, Bedeutung und Wert zu verleihen (bei sich selbst angekommen).


XXIVI.) Der Alterungsprozess als kunstwissenschaftliche Vergleichs-

meapher ist ein hinüber gleiten von der griechischen Ruhe zu einer bewegten " Altergotik ". Jede grosses Lebenswerk endet mehr oder weniger im Barock.  

 

XXV.) Die Lebensauffassung eines Entwicklungsmenschen ist vom unruhigen, unsicheren leidenden, lebensschweren, überpersönlichen, unrhythmischen gotischen Geist geprägt, während im Gegensatz der Alltagsmensch die Lebensauffassung des ruhigen, sicheren persön-

lichen, glücklichen, lebensleichten, rhythmischen griechischen Geistes besitzt *. 


* 1.) Der Humanismus ist zu schwach für einen tief greifenden Wandel, um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietzsche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien oberflächlich gewesen.


2.) Der Humanist als der viel Wissende liebt die Welt gerade um

ihrer Vielfalt willen und ihre Gegensätze schrecken ihn nicht ab. Nichts liegt ihm ferner die Ungerechtigkeiten aufheben zu wol-

len nach Art eines  Fanatikers und Systematikers, der alle Werte

auf einen Nenner bringen will und nur seine  Wahrheit kennt. Das

ist das Signum des humanistischen Geistes weltanschauliche Gegensätze nicht als Feindschaft zu werten und für alles schein-

bar Unvereinbare und  Spaltende die übergeordnete Einheit als

das Menschliche zu suchen und versuchen wird erst einmal als  tugendhaft gewertet.

3.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur

den Weg der Bildung. Erasmus * und die " Erasmiker " (Humanis-

ten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden vermittels der Bildung und des Buches. Als büchergläu-

biger Gelehrter zweifelt er niemals an der vollkommenen Lehr-

und Erreichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete, nur der Unbe-

lehrbare gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irr-

tümer hin. Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bil-

dungsdenk-fehlschluss und die Überschätzung, die menschliche

Natur und Triebwelt durch Bildung zähmen, kultivieren und zivili-

sieren zu können.


4.) So müsste das chaotische und Bestialische von selbst abklingen, Kriege, Verfolgungen, Streitigkeiten zum abgelebten Anachronismus werden und die Ungerechtigkeiten in der Welt mit zunehmen der humanistischer Bildung nach und nach verschwinden. Aber dieses Gut-Böse-Feindbild ist etwas  zu einfach, dass es nur eine gebildete, obere zivilisierte Schicht gibt der eine untere, ungebildete unzivili-

sierte Schicht gegenüber steht. Wenn es gelingt diese Schicht nach oben zu ziehen, bleibt dann nichts mehr zu tun.Der didaktische und organisatorische Grundfehler des Humanis war, das er von oben herab das Volk belehren und kultivieren wollte,  statt  zu versuchen es zu verstehen, von ihm zu lernen und gemeinsam von der Stufe aus, wo es steht, kleinste Kultivierungsschritte zu gehen.


* Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Ge-

lehrter des Renaissance-Humanismus. Er war für sein Jahrhundert mehr als eine literarische Erscheinung. Er wurde in den Burgun-

dischen Niederlanden, einem Teil des Heiligen Römischen Reiches, geboren und war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahlreicher Bücher. Er sprach und schrieb meistens lateinisch. Als büchergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals

an der vollkommenen Lehrbarkeit und Erreichbarkeit des Sittli-

chen und er gilt als  Symbol und gemässigter Reformer der stil-

len,  aber  unaufhaltsamen  wirkenden Vernunft. Er war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Repräsentanten des euro-

päischen Humanismus, zählte zu den geachtesten Gelehrten und Geistesgrössen seiner Zeit und man nannte ihn " den Fürsten

der Humanisten ".Erasmus war mehr ein sammelnder,  suchender,  kommentierender und komprimierender Geist, der seine Substanz nicht so sehr aus sich selbst hatte, sondern aus der Welt gewann.

Er wirkte nicht so sehr durch seine Intensität, sondern durch seine Extensität. Für den Philosophen Niccolò Machiavelli sind Macht

und Machtentfaltung der letzte Sinn, für Erasmus die Gerechtig-

keit. Damit sind für alle Zeiten die zwei grossen und ewige Grund-

formen der Weltpolitik in geistige Formen gegossen, die prakti-

sche, diplomatische  und die ideale, ethische Form.


5.) Aber statt der gelehrigen Humanis triumphierte die Intoleranz (Reformationsstreit) und dieses war dann die tiefste Ursache für seinen raschen Niedergang. Seine Ideen  waren gross, aber nicht

die Menschen, die sie verkündeten. Humanistische oder " erasmi-

sche " Naturen sind keine Dauerkämpfer oder Martyrer, welche

für  ihre Überzeugung durchs Feuer gehen. Sie sind  Studierstu-

ben- und  Bücherhelden und wollen es jedem recht  machen.

Und nicht ehe der Humanismus sein Werk der Weltvereinigung wahrhaft begonnen hatte, zerschlägt die Reformation die letzte

geistige Einheit Europas, die "ecclesia universalis "mit einem ei-

sernen  Hammerschlag entwei. Der Humanismus  hat, wenn wir

ihn historisch betrachten, eigentlich nur eine kurze und glorrei-

che Blüte gehabt, die wenigen Jahrzehnte zwischen den grossen Weltzeiten der Renaissance und  der Reformation.


6.) Der Humanismus ist kein Vorläufer des Liberalismus. Keinen Augenblick denken Erasmus und die Seinen daran dem Volk dem ungebildeten, unmündigen Volk das geringste Recht einzuräumen, obwohl sie abstrakt die ganze Menschheit lieben. Dem alten Adels-

hochmut ist nur ein neuer gesetzt, jener durch drei Jahrhunderte weiterwirkende akademische Dünkel der einzig und alleine nur

dem Lateinmenschen, dem Universitätsgebildeten den An-

spruch zuerkennt, über Recht und Unrecht, über Sittlichkeit und Unsittlichkeit zu entscheiden. Die Humanisten sind ebenso ent-

schlossen im Namen der Vernunft zu regieren wie die Fürsten im Namen der Gewalt und die Kirche im Namen Christi. Ihr Traum

zielt auf eine Oligarchie, eine Herrschaft der Bildungsaristokratie.

Nur die Kultiviertesten im Sinne der Griechen sollen die Führung

der Polis, des Staates übernehmen*.

 

* Die Textabschnitte Nr. 2 bis Nr. 6 in inhaltlicher Textanlehnung  an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig, " Triumpf und Tragik des

Erasmus von Rotterdam"


* Siehe auch " Humanismus-Rezeption im Gliederungspunkt " Geschichts- philosophische Betrachtungsweisen"  in Neues, digitales Zeitalter


XXVI.) Die Wirkung der gotischen Kathedrale ist innen. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form zugelangen. Ob dieses Suchen durch die Vernunft (Scho-

lastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker

und Publizist.

 

XXVII.) Beruhigte, saturierte, glückliche, nur noch den Genuss su-

chende Menschen und Völker kennen nicht den " elementaren Willensausbruch " wie z.B. der Geist der Gotik in der Kunst. Nur werdende, im Umbruch sich weiterentwickelnde oder auch alternde Menschen (je näher sie dem Grabe zuschreiten) und Völker erwacht wieder das "Jünglingstemperament ", eine neue Begierde und " über-sich-hinaus " orientierende Suchunruhe. Sie sind voll im Geiste der Gotik. Völker, die in einem heiteren Klima leben fassen die Kunst nicht so ekstatisch auf. Sie suchen mehr das Glück und den Genuss, die gotischen Naturen dagegen sind nie heiter, ruhig und harmonisch. Nur wenn sie in der polaren Spannung leben sind sie glücklich *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.


XXX.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer

gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster

  

> Die gotische Architektur ist ein umfassendes Gesamt-

kunstwerk und abbildende Sinnkunst. Der abbildende über sich hinausweisende,  übersinnliche Symbolsinn für das Grosse als eine Sprache, der sich Gott bediente, ist das Wesen und der kulturelle Wert der gotischen Kathedrale.

Die Symbolik " der heiligen Geometrie " als göttliche Ord-

nung findet sich der Baukonstruktion und in der archi-

tektonischen Formensprache wieder. Das wahre Maß im Kathedralenbau steht allegorisch für das wahre Lebens-

maß und Sinnbild einer Lebensordnung. Maß, Zahl und Gewicht waren von grösster Bedeutung für die gotische Architektur. Die Kathedrale sollte in allen Maßverhält-

nissen ein Modell der Weltordnung sein als Abbildung der übernatürlichen Realität. Jede Zahl war ein Gottesequiva-

lent.


* " Wer die Geometrie (der Kathedrale) begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen " * .


* Galileo Galilei war ein italienischer Universalgelehrter. Er war Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker und Astronom.

 

> Zahlen bedeuteten keineswegs nur irgend welche Mengen und Grössenangaben, sondern waren religiöse-symbolische Arithmetik, nach der sich das mittelalterliche Weltbild ordnete. Die Nummerologie basiert auf der Annahme,

dass Zahlen, neben ihrer mathematischen Funktion, auch eine wegweisende, ratgebende Bedeutung haben, die es zu entschlüsseln gilt. Auch die Geschichten der Bibel wurden  von den Menschen des Mittelalters wörtlich genommen

und nicht symbolhaft und im übertragenen Sinne verstan-

den. Die gotischen Baumeister waren davon überzeugt,

dass die Ordnung des Himmels und der Erde auf mathe-

matischen Gesetzen beruht, die allen vollkommenen Gestalten ihre Harmonie geben. Das Geheimnis der Maß-

beziehungen sind  Regeln der Mystik, die alleine schön

und  von Ewigkeit sind, kann man fühlen.

                                               

> Beispielsweise wird bestimmten biblischen Zahlen eine besondere sprachliche metaphorische Bedeutung zuge-

wiesen. Die  Zahl eins steht z.B. für Gott als Einheit, Ein-

zigartigkeit, Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit,  die Zahl zwei für die Polarität zwischen Gott und der Welt und überwindet die drei, die Zahl der Spaltung. Die Zahl drei

ist auch Ausdruck für die Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit, drei Eingangsportale und nach einem Bibelvers wird Jesus in

drei Tagen auferstehen. Die vier ist die Zahl der Ordnung und  symbolisiert die vier Himmelsrichtungen, die vier Mondphasen und die  vier Evangelien. Die Zahl sieben (eine heilige Zahl (ist immer eine symbolische Zahl und verweist auf die Verwandlung des Menschen hin, erinnert an die sieben Sakramente, die Worte Jesu am Kreuz, die Weihen, welche der Priester erhält. Der siebte Schöpfungstag ist heilig. Die Zahl acht steht für einen Neuanfang, weil acht Menschen nach der Erzählung auf der Arche gerettet wor-

den sind und für die acht Seligkeiten. Die Zahl zehn mahnt

an die zehn Gebote Gottes als das Gesetz der Furcht, wäh-

rend die elf für die Auffassung der Überschreitung der zehn Gebote. Die Nummer dreizehn galt als eine Glücks- und Vollkommenheitszahl und weist auf Jesus mit den zwölf Aposteln beim Abendmahl hin.


> Auch ein Grundmass der Vollkommenheit war für die Baumeister das Quadrat. Aus den Zahlenverhältnissen des Quadrats wurden die Proportionen am Bau abgeleitet; man sagte, es sei " ad quadratum " zu bauen. Die Zahl neunzehn, zusammengesetzt aus der Quersumme von sieben und zwölf, war schlechthin die magischste aller Zahlen und steht für

die Weisheit Gottes. In sieben Tagen wurde die Welt er-

schaffen und die Zahl zwölf deutete auf die zwölf Apostel, zwölf Tore hat des himmlische Jerusalem, verweist auf

die zwölf Stämme Israels, die Anzahl der Kirchenväter und der Tugenden  und auf die zwölf Tierkreiszeichen mit ihrer griechisch-mythologischen Geschichte. Die grössere Zahl vierzig steht für eine lange Zeitdauer als Reifezeit und Pro-

zess einer religiösen Läuterung in Anlehnung an die vierzig Jahre, welche die Israeliten in der Wüste ausharren mussten, es gab vierzig Versuchungen Jesus und wer christlich ge-

prägt ist, kennt die vierzig Tage als Fastenzeit. Der Numerus steht für die Anamnesis als göttliche Zahlenordnung, welche die Realität widerspiegelt. Der Symbolismus der Zahlenbe-

ziehungen gilt heute als unwissenschaftlich und ist be-

deutungslos geworden *. 

 

* I.) Nach der " Vier-Stufen-Theorie "existieren vier Weltebenen. Die äussere, materielle Realwelt, die virtuelle (digitale) Möglichkeits-

welt, die innere Bewusstseinswirklichkeitswelt und die Welt der Mathematik. Die Welt der Zahlensymbolik und der Mathematik existiert unabhängig vom Menschen. Ein Beispiel dafür ist die Zahl

Pi. Sie gibt das Verhältnis vom Kreisumfang zum Kreisdurchmesser an. Diese Zahl Pi ist überall in der Realwelt, wenn ein Kreis auftaucht, vorhanden und das zeigt, dass sie keine gedankliche Konstruktion unseres Gehirns ist.


II.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in

der unsterblichen Seele, welches bei der Geburt vergessen wird.

Es ist auch die (Entwicklungs)-Wieder-Erinnerungs-Pädagogik Pla-

tons und die Sublimierungsthese des Aristoteles, wo alles Wissen schon im universellen Bewusstsein als emergente Eigenschaft

ausserhalb vom Einzelgehirn existent ist und der " Ichcharakter "

bei der Theorie des Bewusstseins in Frage gestellt wird. Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen-Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon.


III.) " Das Wahre ist das Ganze " *.


* Georg Friedrich Wilhelm Hegel, deutscher Philosoph


IV.) Es ist der auch wissenschaftliche, überwundene Dualismus z.B.

von der Getrenntheit des Körpers und des Geistes anstatt ich bin in meinem Körper ". Aus dieser Sichtweise ist das Quantenbewusst-

sein  " Der Denker hinter allen Gedanken als " Geist und Selbst " ausser halb vom Körper und " dem Ichhirn ", welcher selbstschöp-

ferisch interagiert. Es fehlt zur Zeit noch die Bewusstseinsent-

wicklung, für dieses Plastizitätsbewusstsein, weil eine gesamt-

hafte Sichtweise, der Geist der Synthese, universelles Erkennen

und die Totalität als Ganzes kein Gegenstand des Erkennens, son-

dern nur der Erleuchtung ist. Aber es ist auch nur eine Frage der

Zeit, weil das Kennzeichen der Entwicklungsbewegung die ständi-

ge Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit als Lebens-Individualisierungs-Übereinstimmung und Interverbundenheit ist. Auch religiös wird das Ziel der Schöpfung als Rückkehr in die ur-

sprüngliche Einheit, in das göttliche Sein gedeutet, das in die Ein-

heit zum Ursprung zurück will, was als Unsterblichkeitsfaktum gedeutet wird. Denn noch gilt seit dem Jahre 1641 bis heute immer noch das fälschlicherweise " Cogito ergo sum " des René Descartes *. 


* René Descartes war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler


V.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot

zu kriegen " in  Das Leben ist unsterblich

 

VI.) Diese  vorherrschende dualistische Sichtweise wird als normal angesehen und findet seinen Ausdruck in allen menschlichen Lebens bereichen. In der westlichen Schulmedizin z.B. hat der Körper kein vitales Lebenszentrum, sondern ist  nur eine Ansammlung von orga-

nischen Teilen. Krankheit gilt immer noch als Fehlfunktion eines biologischen Mechanismuses, beschäftigt sich mit Abnormitäten und es herrscht immer noch die von der Quantenphysik überwundene Weltanschauung des Geist-Körper-Dualismus und dem darin ent-

haltenen Kausalitätsdenken vor. Gesundheit wird definiert als Ab-

wesenheit von Krankheit. In der pathogenetisch orientierten Medi-

zin wird das Krankheitssymptom unabhängig vom Patienten be-

handelt, obwohl jeder weiss, dass kein Arzt der Welt einen gesund machen kann und  nur in der Salutogenese dieser Widerspruch aufgeben wird. Es lässt sich auch keine Krise und kein Problem

mit den gleichen Denkmustern lösen und damit den Dualismus überwinden.


VII.) Jede Krankheit, jede Krise und jedes Problem sind allgemein gesagt immer eine Krise des partiellen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung als mangelnde Entwicklungs-

konformität), welches nie das ganze Problem erfasst und erst in

der Einheit die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist. Es ist der Unfrieden der noch nicht zu Frieden geworden ist. Der Entwicklungslernprozess ist das Problem und die Lösung zugleich. Auch Zukunftsplanungen werden wegen den vielen Faktoren aus-

serhalb meines Einflussbereiches und besonders wegen den Wis-

sensunwägbarkeiten fraglich, weil das Bekannte noch nicht das Ganze ist und besonders ein längerer Vorhersagezeitraum bleibt wegen der Komplexität und Ambiguität (Unsicherheits- oder Unge-

wissheitstoleranz) Glückssache und reine Spekulation.


VIII.) Siehe auch Rezeption über " Geistheilung, Salutogenese, Ge-

bets-und Glaubensheilungen " in Entwicklungsgotik


IX.) Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale  Aussage der Entwicklung. Evolutionsprozesse entziehen sich  einer exakten Vorhersage und es hat sich immer entwickelnd ergeben. Deshalb ist alles langfristig festgelegte ent-

wicklungsfeindlich und schliesst die evolutionären Möglichkeiten

des Wandels und der Veränderung aus. Die zukünftige Entwick-

lungswirklichkeit lässt sich nicht durch Planung zu recht biegen

und einsperren. Irrtum, Lebenskrisen und Ereignisse sind  in der Planungsvernunft nicht vorgesehen, obwohl entwicklungsziel-

kausal  zum Menschen zugehörig und es das suchende Leben ist.

Der Indeterminismus der Zukunft lässt sich nur durch Lebens-

ver trauen und den Glauben als allumfassende Einheit, Ganzheit

und Zeitlosigkeit abdecken und absichern. Wer glaubt und vertraut und schliesst alle Unwissenheit mit ein.


X.) Siehe auch " Siehe auch " Berufliche Planung "  Nr. IV in Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwick- lungs-Individualisierungs-Lebenslauf


XI.) Der Glaube wird als objektiver Begriff angesehen, weil er das Ganze also auch die unbekannte Wirklichkeit in der Totalität mit erfasst und das  noch nicht Entwickelte, als die noch zu erfahrene Realität mit  ein schliesst. Die Totalität lässt sich nur durch den Glauben erfassen und sie lässt sich nicht durch eine Wissens- und Erkenntnissumme rationalisieren und objektivieren. Wenn ich in " unbekanntes Terrain " vorstosse, nützt mir meine Ratio, mein ganzes Wissen, alle Beratung und meine Erfahrung wenig, aber wenn ich

einen starken Glauben habe, nützt dieser mir das sehr viel. Trotz

der Kraft des Glaubens ist alles in der Schwebe des Nicht-Gewusst-Seins, aber aufgrund des Lebensvertrauens habe ich meinen Frieden und die innere Anspannung entfällt, weil die Gewissheit des Ver-

trauens ist stärker, als die Wissensgewissheit. Alles Wissen bleibt ohne den Glauben ein Nichtwissen und damit ist alles Wissen ohne den Glauben ein Nichts. Wir sind stärker, wenn wir glauben, als

wenn wir viel wissen und wir wirken mehr durch das, was wir glauben, als durch das, wir sagen. ". Deshalb steht der Glaube, weil umfassender und wissender über dem Wissen. Es geht weniger um einen Transzendenzglauben, sondern um eine Transzendenz in der Lebensbetroffenheit zu entwickeln. Erst aus der Begrenztheit der eigenen Erkenntnis und ist eine experimentelle Erkenntnis. Jede Betrachtung muss mit Axiomen  (mit nicht beweisbaren Sätzen) beginnen, denen erst vertraut werden muss. Ich muss erst glau-

ben, dass ich durch die Glaubenserfahrung erkennen kann und diese erschliesst erst die Glaubenslogik. Es gibt kein Wissen ohne den Glau-

bensakt, sondern wir müssen einfach erst glauben. Früher wollte der Mensch nicht mehr glauben, sondern nur noch wissen und heute will der Mensch wissen, warum er glauben muss.


XII.) Warum sind viele Quantenphysiker gläubige Menschen ? Der Glaube wird philosophisch als eine übergeordnete Kraft definiert die das Universelle, Archetypische (Welt der Ideen) das Individuelle und das Angeborene miteinschliesst. Der Glaube und die Gefühle sind ein konkretes Faktum und die Kraft des Wahrmachens. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfah-

rungen und bilden die Ganzheit ab. Dass die Materie sich ent-

sprechend meines Bewusstseins und meiner Überzeugung verhält (Glaubensoffenheit) ist quantenphysikalisch unstrittig. Die Glau-

benswirklichkeit schafft die neue Realität und bringt das Gesche-

hen selbst hervor, was bei der Makrophysik als unwissenschaft-

lich ausgeschlossen wird, in der Mikrophysik ein entscheidener, wissenschaftlicher Messparameter ist.


XIII.) Der Glaube wurde während der Aufklärung in rationales Vernunftswissen transformiert (Versachlichung der Aufklärung)

und zum Bildungssystem erhoben. Die Aufklärung will nur wissen

und nicht glauben. Auch für den Philosophen Nietzsche ist die Aufklärung auf dem halben Wege stehen geblieben. Es war die Aufklärung selbst, die uns in die Unmündigkeit geführt hat und die Aufklärung wird erst durch  eine neue Aufklärung " als ihre Haupt-

arbeit " zu Ende gebracht wird ", weil u.a. " die  Glaubenskraft "

nichts abstraktes und nur für " fromme Menschen " ist, sondern

eine wissenschaftliche, wie in der Quantenphysik nachweisbare

als Wahrheit akzeptierte Kategorie ist, welche wirklichkeitser-

schaffend ist. Es ist die Widerlegung des Philosophen Immanuel

Kants Vernunft gegen den Glauben, der jeder Glaubenserfahrung jegliche Wirklichkeit  abgesprochen hat. Die ganze Wissenschaft beweist wegen ihrer Grenzen eigentlich nur, dass wir glauben müssen. Wissenschaft ist kein Gegensatz zum Glauben, sondern

nur eine andere Form vom Glauben.


XIV.) Warum wurde der Lebensglaube geistes- und lebenswissen-

schaftlich aus dem Lebensvollzug heraus genommen und u.a. in

den Sonderbereich  der Religion gestellt und in die Welt des Sonn-

tags und Werktags gestellt? Auch der Glaube unterliegt dem ge-

schichtlichen " Werden und Vergehen und aus diesem Gesetz kann keiner heraustreten. Deshalb wird die Zukunft neue Glaubensfor-

men hervorbringen. Der Glaube, der im 21. Jahrhundert wieder

ernst genommen wird, wird ein aufgeklärter, quantenphysikali-

scher und selbst entwickelter Lebensglaube sein, der den bisheri-

gen erstarrten und formalisierenden Religionsglauben der kultu-

rellen Praxis ablösen wird. Siehe Textfortsetzung Nr. 940+Nr.941 in Vom Bildungs-Kultur-Bewusstsein zum Entwicklungs-Kultur-

Bewusstsein

XV.)Siehe auch Entwicklungs-Lebens-Glauben


XVI.) " Wir sind von der Wissenschaft und Technik vom Aberglau-

ben erlöst, aber der neue Glaube an die Beherrschbarkeit unserer Lebenswelt erweist sich zunehmend als Irr- und Aberglaube. Für

den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissen-

schaftler am Ende seiner Überlegung *.

 

* Max Planck, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger.


XVII.) Beim gotischen Lernprinzip stehen sich neurologisch gespro-

chen zwei Bewusstseinskategorien polar gegenüber;das kognitive, analytische, rationale, logische, intellektuelle, risikoscheue, wort-

und textgebundene, zielgerichtete, kontrollierende, deduktive, zeitgeistige, lebensgetrennte, relative und " kopflastige Verän-

derungs-Realitäts-Bildungsprozess-Wissens-Bewusstsein der lin-

ken Gehirnhemisphäre (IQ-Intelligenz Quotient) und das gefühls-

mässige, intuitive, phantasiehafte, symbolische, ganz- und einheit-

liche, holistische, risikobereite, bildgebundene, unspezifische, erlaubende, induktive, melodische, symbolische, vorstellende, bewusstseinslosgelöste, entwicklungsreife, glaubende, lebensver-

trauende, zeitlose, transzendierende, objektive und " gemütslas-

tige " nicht-rationale Transformations-Wirklichkeits-Entwicklungs-Prozess-Gewissensbewusstsein der rechten Gehirnhemisphäre (EQ-Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotient) und versucht beide Seiten zu vereinen. Diese rechte Gehirnhemisphäre der Entwicklungs-Prozess-Transzendenz sind keine wissenschaft-

liche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind es gefühl-

te Fakten mit der Kraft Wirkens und des Wahrmachens.

 

XVIII.) Das dualistische und deterministische Denken gilt im heuti-

gen, nachquantischen Physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit,

weil alles mit allem verbunden ist, wissenschaftlich als überholt und überwunden, auch wenn es noch im Lebensalltag vorherrschend ist. Das trifft auch für die religiöse " Diesseits-Jenseits " Sichtweise zu.

Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, sondern eine miteinander verbundene Ganz- und Einheit (Plastizi-

tät) als Interverbundenheit.


  

                      Fortsetzung  Der gotische Baustil 2